Hochwasser

Drei Todesopfer bei Unwettern in Italien

Hochwasser Anfang Dezember
Hochwasser Anfang DezemberREUTERS
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In ganz Italien gibt es derzeit starke Niederschläge. In Venedig erreichte das Hochwasser am Sonntag 130 Zentimeter. Ein Großteil des Stadtkerns ist überschwemmt.

Heftige Niederschläge, Schnee und starker Wind haben in Italien am Wochenende drei Personen das Leben gekostet. Unweit von Florenz fiel ein Motorradfahrer aus noch nicht geklärten Gründen in den Fluss Saterno. Seine Leiche wurde von den Feuerwehrleuten geborgen.

Ein Autofahrer wurde bei Pordenone in Kärntens Nachbarregion Friaul-Julisch Venetien getötet, als er mit seinem Wagen auf eine überflutete, für den Verkehr gesperrte Straße fuhr, wie italienische Medien berichteten. Der Mann hatte zuvor die Feuerwehr angerufen und um Hilfe gebeten. Als die Feuerwehreinheiten den Ort erreichten, war er mit dem Auto von den Fluten weggerissen worden.

In ganz Italien gibt es derzeit starke Niederschläge. Ein 62-jähriger Autofahrer wurde in Neapel von einem Baum erschlagen, der wegen heftiger Sturmböen auf das Fahrzeug fiel. Bei dem Opfer handelt es sich um einen marokkanischen Kaufmann. Die ganze Region Kampanien mit der Hauptstadt Neapel ist wurde von einem Sturm heimgesucht. In der süditalienischen Provinz Salerno saßen 200 Gäste eines Hochzeitsempfangs in einem Hotel fest, nachdem ein Erdrutsch die Straße blockiert hatte, die zur kleinen Ortschaft Cetara führt.

In Venedig erreichte das Hochwasser am Sonntag 130 Zentimeter. Damit ist ein Großteil des Stadtkerns wieder überschwemmt. Die Flutwelle hatte am Samstag den Eingang der Markusbasilika erreicht. Erdrutsche und Überschwemmungen wurden vor allem in Ligurien und Piemont gemeldet. Heftige Niederschläge und Winde machten am Sonntagfrüh auch der Toskana und der Hauptstadt Rom zu schaffen. Im Raum von Florenz trat der Fluss Sieve über die Ufer.

Drei Tote in Spanien

Auch in Frankreich, Spanien und Portugal haben am Samstag erneut schwere Unwetter gewütet. In Spanien gab es nach Behördenangaben drei Tote, in Frankreich einen Vermissten. In allen drei Ländern gab es Unwetterwarnungen. Züge, Flüge und Fähren fielen aus.

In der spanischen Hauptstadt Madrid starb nach Angaben der Behörden eine 32-jährige Südkoreanerin, die von einem herunterfallenden Gebäudeteil getroffen worden war. In Andalusien kam ein Mann ums Leben, dessen Auto nahe der Stadt Huescar in der Provinz Granada von einem über die Ufer getretenen Fluss mitgerissen wurde. Bereits am Freitag war ein 68-jähriger Surfer aus den Niederlanden in der südwestlichen Provinz Huelva ertrunken.

Auf dem Mittelmeer nahe der südfranzösischen Hafenstadt Marseille wurde am Samstag weiterhin ein Mann vermisst, der am Freitag von einem Segelschiff ins Meer gestürzt war. Ein weiterer mit ihm verunglückter Mann konnte von den Einsatzkräften gerettet werden.

Nachdem gerade erst der Sturm "Elsa" über Westeuropa gezogen war, folgte am Samstag das Sturmtief "Fabien" - mit Sturmböen von bis zu 170 Stundenkilometern in Galicien im Nordwesten Spaniens. An der gesamten Küste Galiciens und im benachbarten Asturien galt wegen des starken Winds und hoher Wellen die höchste Alarmstufe Rot. Tausende Haushalte in Galicien waren ohne Strom. Flüge wurden gestrichen oder zu anderen Flughäfen umgeleitet. In Portugal wurde der Zugverkehr zwischen Lissabon und Porto eingestellt, weil die Gleise überflutet waren.

In Frankreich wurden in Socoa an der Atlantikküste Sturmböen von bis zu 148 Stundenkilometern gemessen. Für die Insel Korsika warnte der Wetterdienst sogar vor Sturmböen von bis zu 180 Stundenkilometern. In 18 Départements wurde die zweithöchste Alarmstufe Orange ausgerufen. Zwischen Bordeaux, Toulouse und Hendaye fuhren keine Züge.

Auf Korsika trat nach starken Regenfällen unter anderem der Fluss Gravona über die Ufer und überflutete zahlreiche Straßen sowie das Rollfeld des Flughafens der Stadt Ajaccio. Ein Behördensprecher sprach von einer "Jahrhundertflut". Alle Flughäfen der Insel wurden aus Sicherheitsgründen geschlossen, der Fährverkehr wurde bereits zuvor eingestellt.

An der Côte d'Azur meldeten die Behörden im Département Alpes-Maritimes rund 150 Feuerwehreinsätze sowie mehrere Schlammlawinen bei Menton nahe der italienischen Grenze. Zahlreiche Straßen waren gesperrt. Am Flughafen von Nizza mussten Reisende nach einer teilweisen Schließung am Freitag auch am Samstag mit Verspätungen rechnen.

Wie die Polizei mitteilte, wurde zudem ein seit Anfang Dezember vermisster Mann am Freitag tot aus einem Bach nahe Mandelieu-la-Napoule westlich von Cannes geborgen. Die Zahl der bei den jüngsten Unwettern in Frankreich umgekommenen Menschen stieg damit auf insgesamt 14 Tote in einem Monat.

(APA)

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