Hoffnung für den gebeutelten Buchhandel

Mehr als ein Drittel aller Bücher werden zwischen Oktober und Dezember gekauft.
Mehr als ein Drittel aller Bücher werden zwischen Oktober und Dezember gekauft. Clemens Fabry
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Umsatzrückgänge und Leserschwund konnten gestoppt werden.

Wien. Kaum eine Branche haben Onlinehandel und Digitalisierung so sehr verändert wie den Buchhandel. Nach rückläufigen Umsätzen und Leserzahlen läuft es heuer wieder etwas besser. Da die Preise für Bücher aber praktisch seit Jahren unverändert sind, während andere Kosten steigen, ist die Ertragslage der Buchgeschäfte unterdurchschnittlich. Eine Hoffnung ruht auf dem Weihnachtsgeschäft, das den Buchhändlern doppelte bis dreifache Umsätze beschert. Schwung könnte die Mehrwertsteuersenkung auf E-Books im neuen Jahr bringen.

Mehr als ein Drittel aller Bücher werden zwischen Oktober und Dezember gekauft. „Für uns ist das Weihnachtsgeschäft immens wichtig. Ein Buch ist ein sehr persönliches Geschenk und ein sehr dankbares. Und leider ein sehr günstiges“, sagte Thalia-Österreich-Chef Thomas Zehetner.

Das findet auch Friedrich Hinterschweiger, Obmann des Fachverbands Buch- und Medienwirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich: „Die Ertragslage ist so schlecht, weil die Preise dem Verbraucherpreisindex hinterherhinken.“

Die Buchpreisbindung in Österreich regelt zwar, dass Bücher nicht unter einem Mindestpreis verkauft werden dürfen, doch auch nach oben hin sei die Luft dünn, weil Menschen nicht bereit seien, höhere Preise für Bücher zu bezahlen, sagen die Experten.

Im Buchhandel schreibt jedes zweite Unternehmen Verluste, ergab eine Auswertung der KMU Forschung Austria. Mit den Umsätzen geht es aber wieder aufwärts, was auch daran liegt, dass die Feiertagstermine heuer im Halbjahr zwei Verkaufstage mehr brachten als im vergangenen Jahr. Im ersten Halbjahr 2019 verzeichnete der gesamte Buchhandel ein Umsatzplus von 2,7 Prozent. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.12.2019)

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