Lawinen

Große Lawinengefahr zu Weihnachten

In Tirol seien Touren über Feiertage "unmöglich“, warnen Experten. In der Steiermark wurde nach einer Lawine Entwarnung gegeben.

In der Steiermark ist im Gebiet des Großen Bösenstein auf 2448 Meter Seehöhe am Heiligen Abend, kurz vor 10.00 Uhr eine Lawine abgegangen. Die Einsatzkräfte rückten aus, weil möglicherweise Personen verschüttet wurden. Entgegen ersten Befürchtungen hat es jedoch keine Verschütteten gegeben. Das Gebiet in den Rottenmanner Tauern ist eine beliebte Skitouren-Gegend.

Auch in weiten Teilen Tirols bestand am Heiligen Abend oberhalb von 2.400 Meter große Lawinengefahr der Stufe vier auf der fünfstufigen Gefahrenskala. Die frischen Triebschneeansammlungen bildeten dabei die Hauptgefahr, teilte der Lawinenwarndienst mit. Vor Touren und Variantenfahrten abseits gesicherter Pisten wurde von den Experten dringend abgeraten.

So wurden etwa zwei Burschen im Alter von 13 und 14 Jahren am Montag in Sillian (Osttirol) von einem Schneebrett erfasst und mitgerissen. Der 13-Jährige wurde zum Teil verschüttet, der 14-Jährige vollständig. Der 14-Jährige war aber in der Lage, eine Hand aus dem Schnee zu strecken, sodass der elfjährige Freund der beiden, der unverschüttet geblieben war, den Kopf des 14-Jährigen freilegen konnte.

Das Trio war im Skigebiet Hochpustertal-Thurntaler unterwegs und befuhr kurz nach Mittag freies Skigelände. Als die Burschen in einen rund 35 Grad steilen Hang einfuhren, lösten sie das Schneebrett aus. Der 13-Jährige konnte sich selbst aus den Schneemassen befreien und holte bei einer nahen Liftstation Hilfe, während der Elfjährige bei dem 14-Jährigen blieb. Ein 53-jähriger Liftangestellter grub den 14-Jährigen schließlich aus. Die drei Schüler blieben unverletzt.

Touren „unmöglich"

Als angespannt galt die Lawinensituation speziell am Arlberg, in der Silvretta und im Außerfern. "Die Temperaturunterschiede zwischen kaltem und mildem Wetter sowie teils ergiebige Niederschläge sorgen für turbulentes Wetter im Gebirge, sodass eine Tour oder eine Variantenfahrt abseits gesicherter Pisten über die Weihnachtsfeiertage unmöglich wird", erklärte Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndiensts Tirol. Bis Montagabend wurden in den genannten Gebieten bereits Schneezuwächse von über einem halben Meter verzeichnet, und am Heiligen Abend sollten laut Prognosen noch einmal zwischen 30 und 70 Zentimeter dazukommen.

(APA)

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