Rettungseinsatz

Suche nach Verschütteten nach drei Lawinenabgängen am Ankogel

++ HANDOUT ++ KOLB PETER <PETER.KOLB@APA.AT> WG: PRESSEBERICHT DER LANDESPOLIZEIDIREKTION KAeRNTEN
++ HANDOUT ++ KOLB PETER WG: PRESSEBERICHT DER LANDESPOLIZEIDIREKTION KAeRNTENAPA/ALPINPOLIZEI
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Durch rücksichtsloses Verhalten von Freeridern wurden am Ankogel Lawinen ausgelöst. Drei Lawinenkegel mussten abgesucht werden. Das Skigebiet musste gesperrt werden.

Nach drei Lawinenabgängen im Skigebiet Ankogel in Oberkärnten sind am Nachmittag des Stephanitages dutzende Rettungskräfte von Alpinpolizei und Bergrettung im Einsatz gestanden. Bei einer Lawine wurden vier Wintersportler hüfthoch verschüttet, sie konnten sich großteils selbst befreien. Bei zwei weiteren gab es unterschiedliche Angaben von Augenzeugen, weshalb die Retter die Lawinenkegel absuchten.

Das Skigebiet wurde von der Alpinpolizei gesperrt, da während der Bergungsarbeiten nach Angaben der Hochgebirgsbahnen Ankogel-Mallnitz Freerider im freien Skiraum ein Schneebrett losgetreten hatten. Die Bergstation liegt auf 2.636 Meter Seehöhe. Die weiteren Lawinen waren gegen Mittag abgegangen.

Bei der zweiten Lawine soll es keine Verschütteten gegeben haben. Die Suche beim dritten Lawinenkegel, der sich bis auf eine Piste erstreckte, gestaltete sich die Vorgangsweise langwierig. "Auf der Piste haben Skifahrer für gewöhnlich keinen Lawinenpieps dabei", sagte ein Polizist. Deshalb musste das Gebiet mühselig mit langen, schmalen Lawinensonden abgesucht werden.

Mehrere Lawinenabgänge in Tirol

Bei den Hochgebirgsbahnen Ankogel sprach man bezüglich einer der Lawinenauslösungen von "rücksichtslosem Verhalten von Freeridern". Die Suche wurde von Alpinpolizisten der Alpinen Einsatzgruppe (AEG) Spittal/Drau durchgeführt. Im Einsatz standen auch mehreren Bergrettungs-Ortsstellen - in Oberkärnten war aufgrund der personalintensiven Suche Bergrettungs-Gebietsalarm gegeben worden. War am Vormittag auch der ÖAMTC-Rettungshubschrauber Christophorus 7 aus Lienz-Nikolsdorf im Einsatz gestanden, so war am Nachmittag noch der Polizeihelikopter "Libelle" der Flugeinsatzstelle Klagenfurt im Ankogel-Gebiet. Auch Mitarbeiter der Hochgebirgsbahnen unterstützen die Suche mit Mannschaften und Gerät.

Auch in tirol sind bei großer Lawinengefahr der Stufe vier am Stephanitag drei Lawinenabgänge glimpflich ausgegangen. Zwei der Alarmierungen betrafen den freien Skiraum von Sölden (Bez. Imst), in einem Fall war Ischgl (Bez. Landeck) betroffen. Während in Ischgl niemand von den Schneemassen erfasst wurde, wurde in Sölden nach ersten Informationen der Polizei ein Wintersportler teilweise verschüttet.

Die teilverschüttete Person wurde von Rettern aus der misslichen Lage befreit und in Sicherheit gebracht. Der Wintersportler überstand den Lawinenabgang offenbar ohne ernsthafte Folgen. Die Alarmierungen erfolgten kurz vor 12.00 Uhr bzw. knapp nach 12.30 Uhr. In Ischgl brachte eine Suche Gewissheit, dass niemand - anders als zunächst befürchtet - von den abgegangenen Schneemassen begraben worden war.

Rettung nach fünf Stunden

Bereits am Mittwochabend wurde in der Obersteiermark ein von einer Lawine verschütteter Skitourengeher von den Einsatzkräften nach fünf Stunden ausgegraben und gerettet. Der 26-Jährige hatte offenbar einen Luftraum vor seinem Gesicht zum Atmen gehabt und war ansprechbar.
Er wurde nach der medizinischen Erstversorgung von der Bergrettung mit einem Pistengerät zur Talstation des Skigebiets Galsterbergalm gebracht. Der Mann war stark unterkühlt und verletzt, nach Angaben der Polizei aber außer Lebensgefahr. Der Landesleiter der Bergrettung nannte die Rettung angesichts der Verschüttungszeit von fünf Stunden ein „Weihnachtswunder“.

(APA)

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