Aufschwung

Wirtschaftswunderland Niederlande

AMSTERDAM, Centre, 27-11-2019, The eighth edition of Amsterdam Light Festival. Experience the open-air exhibition DISRU
AMSTERDAM, Centre, 27-11-2019, The eighth edition of Amsterdam Light Festival. Experience the open-air exhibition DISRUimago images/Pro Shots
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Die Regierung schafft einen Budgetüberschuss von 14 Milliarden Euro. Die Staatsverschuldung sinkt auf unter 50 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Den Haag. Holland im Glück. Zumindest in wirtschaftlicher Hinsicht. Während König Willem-Alexander in seiner Weihnachtsansprache seine Landsleute gerade vor der „Obsession nach dem Glück“ warnte, kommt das staatliche Zentralamt für Statistik (Centraal Bureau voor de Statistiek, CBS) mit einer wirtschaftlichen Glücksbotschaft. Sie lautet: Die Niederlande haben in den ersten drei Quartalen des nun zu Ende gehenden Jahres einen Haushaltsüberschuss von 14 Mrd. Euro erwirtschaftet. Das ist bemerkenswert, denn in den zurückliegenden drei Quartalen 2019 stiegen die Ausgaben gleichzeitig im Jahresvergleich um neun Mrd. Euro. Das hat zur Folge, dass sich die Staatsschuld der Niederlande laut CBS auf jetzt 49,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) verringert hat. Sie liegt damit erstmals seit zehn Jahren wieder unter der 50-Prozent-Marke und damit auch weit unter der im Maastrichter Vertrag festgelegten Euro-Staatsschuldennorm von 60 Prozent des BIPs.

Zum Vergleich: Die Staatsverschuldung von Italien beträgt 130 Prozent des BIPs. Die von Deutschland liegt bei 61 und jene Österreichs bei 74 Prozent des BIPs.

Die niederländische Volkswirtschaft ist 2019 voraussichtlich mit 1,8 Prozent gewachsen. Für das kommende Jahr wird jedoch nur mit einem Wirtschaftswachstum von 1,0 bis 1,5 Prozent gerechnet. Die Arbeitslosenquote ist mit 3,3 Prozent im internationalen Vergleich sehr niedrig. Es herrscht quasi Vollbeschäftigung.

Kaufkraft steigt 2020

Die Kaufkraft der Niederländer wird im kommenden Jahr um durchschnittlich 2,1 Prozent steigen, prognostiziert das CBS. Denn die Haager Regierung plant Steuersenkungen.

Außerdem soll kräftig in die Modernisierung und Digitalisierung sowie die Verbesserung der Infrastruktur (Verkehr, Sicherheit, Erziehung und Wissenschaft, Soziales, Küsten- und Umwelt- sowie Klimaschutz) investiert werden. Dazu soll ein Investitionsfonds von rund 50 Mrd. Euro aufgelegt werden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.12.2019)

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