Langlauf

Tour de Ski verliert an Schwung

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Das Saisonhighlight der Langläufer kann sein Potenzial nicht ausschöpfen.

Toblach. Eigentlich ist die Tour de Ski in diesem Winter spektakulärer denn je. Ohne WM und ohne Olympia ist sie das absolute Saisonhighlight der Langläufer, alle Stars sind mit von der Partie, der Mix von verschiedenen Wettkampf-Formaten garantiert Abwechslung. Das große Finale, ein berühmt-berüchtigter 3,7 km langer, teilweise 28 Prozent steiler Anstieg hinauf zur Alpe Cermis hoch über Val di Fiemme, wird heuer erstmals als Massenstart ausgetragen. Und Wintersport-Konkurrenz kommt zum Termin zwischen Weihnachten und Dreikönigstag nur von den Skispringern und ihrer Vierschanzentournee.

Doch seit sich der Schweizer Ex-Langläufer Jürg Capol und der norwegische Olympiasieger Vegard Ulvang das Etappenrennen bei einem Saunagang ausgedacht haben, hat die Tour an Schwung verloren. Seit 28. Dezember läuft die 14. Auflage. Noch fehlt also die Tradition, und auch die Wintersportorte reißen sich nicht gerade um die Bewerbe. Ausgebucht mit Urlaubern sind sie dieser Tage ohnehin. So teilen sich dieses Mal die Schweiz und Italien alle Tourstopps. Ein Gastspiel in Liechtenstein scheiterte an einer Bürgerbefragung, auch das für TV-Sender und Sponsoren so wichtige Deutschland stellt heuer keinen Etappenort.

Russische Doppelsiege wie am Mittwoch in der 15-km-Verfolgung von Toblach durch Tour-Leader Alexander Bolschunow und Sergej Ustjugow helfen bei den Popularitätswerten auch nicht gerade. Bei den Damen aber liefern sich nach vier von sieben Rennen Titelverteidigerin Ingvild Flugstad Östberg und die Gesamtführende Therese Johaug (beide NOR) ein packendes Duell. Ab Freitag steigt in Val di Fiemme der große Tour-Showdown.  (joe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.01.2020)

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