Ski-Weltcup

Franzose Clement Noel gewinnt den Zagreb-Slalom

APA/AFP/DAMIR SENCAR
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Der Franzose Clement Noel triumphiert in Kroatien, siegt vor dem Schweizer Zenhäuser. Michael Matt scheidet aus, kein Österreicher landet in den Top 10 dieses Klassikers. Bester ÖSV-Läufer: Schwarz (11.).

Der Franzose Clement Noel hat seinen vierten Sieg im alpinen Ski-Weltcup gefeiert. Klappte es bei den zwei Slaloms vor Weihnachten und Neujahr für den 22-Jährigen noch nicht, schlug er am Sonntag in Zagreb zu und verwies den Schweizer Halbzeit-Leader Ramon Zenhäusern und den 20-jährigen Südtiroler Alex Vinatzer auf die weiteren Plätze. Marco Schwarz wurde als bester Österreicher Elfter.

Manuel Feller landete bei seinem Comeback unmittelbar dahinter auf dem zwölften Platz. Der zur Pause aussichtsreich auf Platz zwei liegende Michael Matt schied im Finale aus, so blieb der heimische Skiverband (ÖSV) erstmals seit Levi im November 2017 in einem Slalom ohne Top-Ten-Ergebnis. Fabio Gstrein, der mit Startnummer 53 den Topzustand der Piste nutzte, schrieb als 17. erstmals im Weltcup an. Marc Digruber und Johannes Strolz fielen in ersten Durchgang aus.

"Was für ein Start ins neue Jahr!", jubelte Noel, der es seinem Idol Jean-Baptiste Grange gleichtat. Der mittlerweile 35-jährige Grange, der das Rennen als 15. beendete, hatte 2009 als erster Franzose die "Snow Queen Trophy" gewonnen. "Ich habe ihn immer bewundert. Er war so schnell, als ich ihn als Kind angefeuert habe", sagte Noel über seinen Teamkollegen. Lediglich sieben Hundertstelsekunden trennten ihn am Ende von Zenhäusern.

Zuletzt hatte der Shooting Star der vergangenen Saison im März in Soldeu gewonnen. In Levi stand er als Zweiter wieder auf dem Podium, ausgerechnet beim Heimrennen in Val d'Isere im Dezember schied Noel aus. "Ich habe gewusst, ich bin in Form und es kann mit dem Sieg klappen", verlautete der Vierte des ersten Durchgangs, der auch die Führung im Slalom-Weltcup übernahm.

Mit dem Belgier Armand Marchant (22) und dem Norweger Lucas Braathen (19), die Fünfter respektive Sechster waren, fielen weitere junge Fahrer auf. Der mit der hohen Startnummer 40 fahrende Marchant sorgte in der Entscheidung sogar für die Laufbestzeit.

Viele Enttäuschungen

Eine Enttäuschung erlebten die beiden Favoriten im Rennen um die große Kristallkugel, wobei Alexis Pinturault als Neunter noch halbwegs Schadensbegrenzung betrieb. Im ersten Durchgang war der Franzose vorübergehend disqualifiziert geführt worden, wurde später aber wieder in die Wertung genommen. Henrik Kristoffersen war letztlich gar nur 19. Schlechter war der Norweger zuletzt im März 2017 in Aspen in einem Slalom klassiert gewesen, als er Rang 24 einnahm. Sein Landsmann Aleksander Aamodt Kilde behielt somit die Führung im Gesamtweltcup.

Zenhäusern setzte seine Bestzeit mit Startnummer eins - wie am Vortag die zur Halbzeit führende Petra Vlhova. Probleme bereitete vor der zweiten Zwischenzeit eine Kombination über eine kleine Rampe, die Topläufer wie Pinturault, Kristoffersen und Noel zu akrobatischen Einlagen zwang. "Wie eine Stufe beim Treppensteigen eigentlich", beschrieb Matt die Passage. Der Tiroler, der nur sieben Hundertstel hinter Zenhäusern lag, klagte auch über leichten Wind im Flachen, fühlte sich insgesamt aber wohl.

Im Finale kam er dagegen nicht richtig ins Fahren. "Im Steilhang war ich immer hinten nach. Ich habe den Schwung nicht mehr unter dem Tor gemacht und bin gegen die Spuren gefahren", erklärte Matt. "Irgendwann willst du dann den nächsten Schwung machen, dann ist es klassisch am Innenski weggerutscht."

Feller, der fast den ganzen Dezember wegen eines Bandscheibenvorfalls nicht Skifahren konnte, startete offensiv wie gewohnt in die ersten Tore. "Viel besser als auf der Couch zu sitzen", scherzte der Fieberbrunner, der nach dem ersten Abschnitt Siebenter war. "Ich glaube, oben war es wirklich gut. Aber es ist interessant, wie schnell man die Belastung einfach nicht mehr so gewohnt ist." Im zweiten Durchgang hatte er mit dem längsten Slalom im Weltcup noch mehr zu kämpfen. "So muss sich ein Abfahrer nach einem Kombi-Slalom fühlen", meinte er.

Schwarz freute sich nach einem verhauten ersten Lauf mit der 22. Zeit über einen Teilerfolg. "Im ersten habe ich nicht so das Vertrauen gehabt, dann kannst du auch nicht Gas geben. Im zweiten habe ich einen anderen Ski genommen, das war die richtige Entscheidung", betonte der Kärntner, der im Finale den drittschnellsten Lauf zeigte. Weiter geht es für Schwarz und Co. schon Mittwoch mit dem Nachtslalom in Madonna di Campiglio.

(APA)

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