Budget

Die Kultur ist uns teuer, aber nicht viel wert

Warum müssen die Musen überhaupt subventioniert werden (Archivbild)?
Warum müssen die Musen überhaupt subventioniert werden (Archivbild)? (c) REUTERS (Tomas Bravo)
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Bei der Kulturförderung ist Österreich seit der Finanzkrise im EU-Vergleich zurückgefallen. Aber ist staatliches Mäzenatentum überhaupt der beste Ansatz? Die USA und Großbritannien gehen andere Wege.

Am Ende geht es doch immer ums Geld. Österreichs Kunst und Kultur, vor allem die zeitgenössische, sollen gestärkt und sichtbarer werden: Solch wohlfeile Plattitüden im frisch gedruckten Regierungsprogramm füllen sich nur mit Leben, wenn die Mittel dafür bereitstehen. Mit rund zwei Milliarden Euro jährlich unterstützt die öffentliche Hand zurzeit das Kulturgeschehen. Das entspricht einem halben Prozent der Wirtschaftsleistung. Damit liegt Österreich nur mehr knapp über dem europäischen Schnitt (0,4 Prozent) und deutlich hinter Ländern wie Ungarn (1,2 Prozent) oder Frankreich (0,7 Prozent). Seit der Finanzkrise steht der Staat als Mäzen auf der Bremse: Während der Wohlstand zwischen 2007 und 2018 um zwölf Prozent gewachsen ist, sind die öffentlichen Ausgaben für Kultur fast stagniert (nur plus 2,5 Prozent inflationsbereinigt). Wenigstens gab es keine dauerhaften Kürzungen wie in Südeuropa.

Ist das zu wenig für eine Kulturnation? Immerhin verdankt sie einen Gutteil ihrer üppigen Tourismuseinnahmen der Strahlkraft ihres künstlerischen Erbes, muss sich zu einer Wissensgesellschaft wandeln und setzt große Hoffnung in ihre Kreativwirtschaft, die auf vielfältige Inspirationen aus dem kulturellen Biotop angewiesen ist.

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