Rechtsstreit

Anleger fordern von Daimler wegen Dieselgate 900 Millionen Euro

Anleger werfen Daimler vor, im Zeitraum von Mitte 2012 bis Mitte 2018 nicht über finanzielle Risiken informiert zu haben, die durch den Einsatz illegaler Abschalteinrichtungen in Dieselfahrzeugen entstanden seien.

Aktionäre haben gegen Daimler beim Landgericht Stuttgart Schadenersatzklagen im Zusammenhang mit möglichem Dieselabgasbetrug eingereicht. Die Forderungen summierten sich auf rund 900 Millionen Euro, teilte die Anwaltskanzlei Tilp am Dienstag mit. Ein Kapitalanleger-Musterverfahren, wie es wegen Kursverlusten durch den Abgasbetrug bereits gegen Volkswagen und den VW-Großaktionär Porsche SE geführt wird, stehe in Suttgart bevor. Bei den 219 Klägern handele es sich um Banken, Kapitalverwaltungsgesellschaften, Versicherungen und Pensionsfonds aus dem In- und Ausland. Die Anleger werfen Daimler vor, im Zeitraum von Mitte 2012 bis Mitte 2018 nicht über finanzielle Risiken informiert zu haben, die durch den Einsatz illegaler Abschalteinrichtungen in Dieselfahrzeugen entstanden sei. Die Anleger hätten deshalb Daimler-Aktien zu teuer erworben.

Eine Sprecherin von Daimler erklärte, das Unternehmen halte die Klagen für unbegründet und werde sich mit allen rechtlichen Mitteln gegen sie zur Wehr setzen. Das Kraftfahrt-Bundesamt ordnete schon bei etlichen Mercedes-Modellen Rückrufe an wegen rechtswidriger Abschalteinrichtungen. Daimler legte gegen die Begründung des Entscheids Widerspruch ein. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt noch, ob Manager des Autobauers Betrug bei der Abgasreinigungstechnik begingen. Sie verhängte eine Geldbuße wegen fehlender Kontrollen zur Einhaltung der Abgasvorschriften. Der Dax-Konzern wappnet sich gegen die Rechtskosten durch Dieselgate mit milliardenhohen Rückstellungen. 

(Reuters)

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