Bierpreis

Deutsche Biertrinker müssen bald mit höheren Preisen rechnen

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Die höheren Abgabepreise ab März gelten für Fachgroßhandlungen, Gastronomie oder den Handel. Experten rechnen aber mit einer raschen Weitergabe in Gasthäusern und Restaurants.

Deutsche Biertrinker müssen sich möglicherweise auf höhere Preise für frisch Gezapftes einstellen. Fassbier wird in vielen Fällen für die Gastronomie teurer. Der führende deutsche Bierhersteller, die Radeberger Gruppe, hebt für den Großteil seiner Produkte den Fassbierpreis Anfang März an, wie eine Sprecherin der Radeberger Gruppe der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Die Radeberger Gruppe begründete die Preiserhöhungen mit stetigen Kostensteigerungen, die nun nicht mehr intern kompensiert werden könnten. Dabei wird unter anderem auf höhere Logistik-, Energie- und Verpackungskosten sowie Investitionen in das Mehrwegsystem und Tariferhöhungen verwiesen. Die zum Oetker-Konzern gehörende Radeberger Gruppe hatte zuletzt vor rund zwei Jahren im Bereich Flaschenbier die Preise erhöht.

Die Privatbrauerei Krombacher hebt ebenfalls ihre Fassbierpreise im neuen Jahr an, wie ein Unternehmenssprecher sagte. Krombacher ist laut einem Ranking des Branchenmagazins "Inside" die meistgetrunkene Biermarke in Deutschland. Die Privatbrauerei Veltins erwägt ebenfalls, den Fassbierpreis angesichts der Kostensteigerungen im neuen Jahr anzuheben. "Wir denken darüber nach", sagte ein Sprecher.

Rückgang bei Bier-Absatz

Bei den Erhöhungen handelt es sich zunächst nur um höhere Abgabepreise der Brauereien an Getränkefachgroßhandlungen, Gastronomie oder den Handel. Aber "Inside"-Herausgeber Niklas Other rechnet mit höheren Preisen für Biertrinker in Gasthäusern und Restaurants. "Der Bierpreis in Deutschland ist aber im internationalen Vergleich sehr günstig", erklärte er. Trotz rückläufigen Absatzes bleibe Bier einer der wichtigsten Umsatzbringer der Gastronomen.

Im vergangenen Jahr sank der Absatz von alkoholhaltigen Bier bis Ende November um 2,5 Prozent auf 8,52 Milliarden Liter, wie aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Die Brauer sehen den Hauptgrund darin, dass die Gesellschaft wie in ganz Europa altere und ältere Menschen weniger Bier trinken als jüngere.

Nach "Inside"-Einschätzung wird der Preisabstand zwischen Fassbier und Flaschenbier im neuen Jahr weiter zunehmen. Dass Fassbier zumeist deutlich teurer sei als Flaschenbier, sei für die Gastronomie nicht unbedingt hilfreich, sagte Other. Er geht davon aus, dass weitere Brauer den Fassbierpreis erhöhen.

(APA/dpa)

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