Porträt

Hier trifft Haneke auf das Blockbuster-Kino

US-Star Joseph Gordon-Levitt spielt in „7500“ einen Piloten ohne Hang zum Heldentum, dessen Cockpit von Attentätern gestürmt wird.
US-Star Joseph Gordon-Levitt spielt in „7500“ einen Piloten ohne Hang zum Heldentum, dessen Cockpit von Attentätern gestürmt wird. (c) Luna Filmverleih
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Der in Wien lebende Regisseur Patrick Vollrath will in seinen Filmen Bombast und präzise Beobachtungen verbinden. Den Anfang macht er mit dem Cockpit-Thriller „7500“, jetzt im Kino.

Ein Cockpit. Draußen junge Männer, die an die Tür hämmern und eine Glasscherbe an die Kehle einer Stewardess halten. Drinnen ein Pilot, der die Augen zumacht. „Wir haben einen 7500“, hat er über Funk durchgesagt – der Code für eine Flugzeugentführung. Was ein Actionkracher hätte werden können, ist im ersten Spielfilm des Wahlwieners Patrick Vollrath ein nervenzerfetzendes Kammerspiel: „7500“ spielt fast ausschließlich im Cockpit eines Kurzstreckenflugs, wo US-Schauspieler Joseph Gordon-Levitt – bekannt etwa aus „Inception“ und „Snowden“ – als allein verantwortlicher Co-Pilot in einer Extremsituation versucht, das Richtige zu tun.

Was im Grunde gar nicht möglich ist, weiß Vollrath. Der gebürtige Niedersachse kam vor elf Jahren zum Filmstudium nach Wien und machte 2016 von sich reden, als sein Kurzfilm „Alles wird gut“ für einen Oscar nominiert wurde. In „7500“ lässt er nun Gordon-Levitt und Omid Memar als verängstigten Attentäter auf engstem Raum aufeinandertreffen, verhandeln, sich aufeinander einlassen. Lässt sich die Katastrophe abwenden? Kann ein Terrorist zurück, wenn er seine Tat einmal begonnen hat?

„Ich wollte einen Jungen haben, der mit vollkommener Überzeugung in die Sache reingeht und dann kippt“, erzählt Vollrath von seiner Grundidee. „Wie die Kinder, die nach Syrien gehen, merkt er in dem Moment, in dem er Blut an den Händen hat, das alles nicht so ist, wie er es sich vorgestellt hat.“

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