Ski-Weltcup

Erstes Podest nach Hirscher: Schwarz erlöst Österreich im Adelboden-Slalom

Marco Schwarz
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Marco Schwarz fuhr im Adelboden-Slalom auf Platz drei. Das Schweizer Publikum feierte den Sieg von Daniel Yule.

Das bange Warten in der Skination Österreich hat am Sonntag in Adelboden ein erstes Ende gefunden: Marco Schwarz sorgte als Dritter für den ersten Podestplatz im Slalom in diesem bislang so schwierigen Winter nach Marcel Hirscher. Das Schweizer Publikum bejubelte indes den ersten Heimsieg seit 13 Jahren durch Daniel Yule, der Lokalmatador verwies den Norweger Henrik Kristoffersen auf Platz zwei.

„Der dritte Platz ist brutal cool. Ich wollte nach dem Kreuzbandriss unbedingt so schnell wie möglich wieder da hin“, frohlockte Schwarz nach seinem ersten Stockerlplatz in dieser Saison. „Das ist ganz oben einzustufen, ich bin unendlich glücklich“ Das Resultat sei für das gesamte Team inklusive Betreuer eine „richtige Befreiung“. „Auf den Podestplatz haben alle gewartet. Der Druck war schon groß“, gestand der 24-Jährige.

Schwarz selbst wurde nicht nur von den Medien, sondern auch von Hirscher selbst die Rolle als Nachfolger zugeschrieben worden. Rechtzeitig vor den Klassikern in Wengen, Kitzbühel und Schladming beginnt Schwarz nun sein großes Potenzial wieder auszuspielen. „Das Skifahren ist großartig, das Gefühl ist zurück, dass ich hart pushen kann. Heute bin ich wieder so Ski gefahren wie vor der Verletzung“, meinte der bislang zweifache Weltcupsieger.

Freud und Ärger im ÖSV-Lager

Hinter Schwarz zeigte Fabio Gstrein als Siebenter auf. Der Tiroler, 22, hatte in Zagreb als 17. erstmals Punkte geholt, nun fuhr er erstmals in die Top Ten. Im Finale machte Gstrein als schnellster Österreicher zehn Ränge gut. „Es war ein guter Lauf, damit bin ich zufrieden. Das war Vollgas, aber in meiner Situation gibt es sowieso nichts anderes“, sagte Gstrein mit Blick auf seine hohe Startnummer.

Für Michael Matt verlief es hingegen genau umgekehrt. Der Vizeweltmeister wurde den in ihn gesetzten Erwartungen wieder nicht gerecht und fiel nach einem verpatzten zweiten Durchgang vom zehnten noch auf den 24. Rang zurück. Noch schlechter erwischte es Manuel Feller, der als Halbzeit-15. ausschied und damit wie in Madonna nicht anschrieb.

Alles schaut auf Nationencup

Als strahlenden Sieger feierten die 13.000 Zuschauer Yule, der als Halbzeitführender im Finale Nervenstärke bewies. „Die Stimmung im Ziel ist einmalig! Ich habe mir einfach gesagt, gib Gas. Und als es im Ziel grün aufleuchtete, war das unglaublich“, jubelte Yule. Der 26-Jährige feierte als erster Schweizer drei Weltcupsiege im Slalom und beendete die Durststrecke in Adelboden: Marc Berthod hatte 2007 im Slalom und 2008 im Riesentorlauf gewonnen.

Seit der Saison 1989/90 und damit 30 Mal in Folge hat Österreich den Nationencup für sich entschieden. Heuer hat ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel die Titelverteidigung zum höchsten Ziel erklärt hat, seither steht die oft übersehene Wertung im Blick – und der Stand dürfte Schröcksnadel nach diesem Wochenende nicht unbedingt erfreuen. Obgleich die Schweiz ihren starken Halbzeitauftritt (Ramon Zenhäusern, Tanguy Nef und Loic Meillard lagen auf den Plätzen drei bis fünf) nicht ins Ziel brachte, baute sie die Führung weiter aus. Die Eidgenossen liegen nun 88 Punkte vor Österreich, das zumindest komfortable 600 Zähler Vorsprung auf die drittplatzierten Norweger hat.

(red)

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