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UNO meldet Preissprung bei Lebensmitteln

(c) REUTERS (Emmanuel Foudrot)
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Öl und Zucker werden oft zu Biotreibstoffen verarbeitet.

Wien. Leben wird generell immer teurer. Aber bei Lebensmitteln erreichten die Preise zuletzt – sprich im Dezember 2019 – ein Niveau, das sie seit Dezember 2014 nicht mehr gesehen hatten. Dies teilte die FAO, die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UNO, vorige Woche mit.

Der Preiszuwachs – den dritten Monat in Folge – fand vor dem Hintergrund einer gesteigerten Nachfrage nach Palmöl und Zuckerrohr für die Herstellung von Biotreibstoff statt, heißt es im Dokument. Der FAO-Index für Lebensmittelpreise erreichte demnach im Monatsschnitt 181,7Punkte, das ist ein Plus von 2,5 Prozent gegenüber November. Für das Gesamtjahr ergibt sich ein Durchschnittsniveau von 171,5 Punkten. Dieses liegt zwar um 1,8 Prozent über dem Wert von 2018, aber um 25 Prozent unter dem Allzeithoch von 2011.

Preistreiber Öl und Zucker

Bei Pflanzenöl betrug der – schon sechsmonatige – Preiszuwachs im Dezember satte 9,4 Prozent. Das ist laut FAO vor allem auf Palmöl zurückzuführen, da dieses für die Biodieselproduktion nachgefragt ist und Befürchtungen über einen Lieferengpass bestehen. Bei Zucker, dessen Preis im Dezember um 4,8 Prozent hochschnellte, ein ähnliches Problem: Weil Rohöl teurer geworden sei, hätten brasilianische Zuckerfabriken vermehrt Zuckerrohr für die Ethanolerzeugung bereitgestellt. Die Folge waren Lieferkürzungen auf dem Weltmarkt.

Bei Milchprodukten liegt die 3,3-prozentige Teuerung an der starken Teuerung für Käse, bei dem Lieferrückgänge aus der EU und Ozeanien verzeichnet wurden. Der Getreidepreis verteuerte sich demgegenüber nur moderat – und zwar um 1,4 Prozent. Verantwortlich dafür sei Weizen gewesen, da die Nachfrage aus China stieg, während die Proteste in Frankreich zu Logistikproblemen geführt hätten. Bei Mais, Reis und Fleisch bewegten sich die Preise im Dezember nicht. (est)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.01.2020)

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