Forschungsfrage

Warum rutscht man auf Eis aus?

Warum ist Eis eigentlich rutschig?
Warum ist Eis eigentlich rutschig?(c) APA (FRANZ NEUMAYR)
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Wenn Wasser friert, wird es zum Festkörper. Trotzdem bleibt es auch bei Minustemperaturen glitschig wie eine feuchte Fliese.

Ein unbedachter Schritt, schon landet man auf seinem Hinterteil und kommt bestenfalls mit einem blauen Fleck davon. Es kann auch schlimmer kommen – in der kalten Jahreszeit sind die Notaufnahmen der Spitäler gut gefüllt mit Patienten, deren Knochen den Aufprall auf glattem Eis nicht unbeschadet überstanden haben. Doch warum, so fragt eine „Presse“–Leserin, rutscht man auf Eis überhaupt aus? Schließlich ist es ja ein gefrorener Festkörper, hart wie Stein, auf dem man doch sicher stehen können sollte.

Das kann man auch, es muss dafür nur kalt genug sein, erklärt der Chemiker Thomas Lörting von der Universität Innsbruck. „Bei minus 50 Grad Celsius ist Eis bis in seine obersten Molekülschichten durchgefroren und hat eine sehr hohe Gleitreibung, man würde darauf also nicht rutschen können. Bei höheren Temperaturen beginnt sich auf dem Eis aber ein Film aus flüssigem Wasser zu bilden, auf dem man gleiten kann.“ Mit bloßem Auge ist dieser Film unterhalb von minus ein Grad nicht mehr zu sehen, zumindest bis minus 20 Grad ist er aber noch nachweisbar, so Lörting – bei welcher Temperatur er genau verschwindet, sei unter Wissenschaftlern aber eine Streitfrage. Je nach Methode konnte man die Gleitschicht auch noch bei minus 40 Grad beobachten.

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