Habeck-Kritik an Trump sorgt für Aufregung in Berlin

APA/AFP
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CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen übt Kritik am Grünen-Chef: "Es ist schon eine Leistung, sich durch Kritik an Trump selbst zu qualifizieren"

Robert Habeck schlägt nach einer Attacke auf US-Präsident Donald Trump scharfe Kritik entgegen. "Es ist schon eine Leistung, sich durch die Kritik an Präsident Trump selbst zu disqualifizieren. Das ist Habeck gelungen", sagte der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen in einem Interview über den Grünen-Chef.

Habeck hatte Trumps Auftritt beim Weltwirtschaftsforum in Davos am Dienstag scharf kritisiert. "Er ist der Gegner. Er steht für all die Probleme, die wir haben", sagte Habeck in einem von einer ZDF-Journalistin auf Twitter verbreiteten Handyvideo. Darin bezeichnete Habeck die Rede Trumps als die schlechteste, die er je gehört habe und als "Desaster" für die Konferenz.

„Der Typ braucht Widerrede"

In einem Interview im Nachrichtensender ntv betonte Habeck, Deutschland habe den USA viel zu verdanken, unter anderem die Befreiung vom Faschismus. Dies könne nicht durch einen US-Präsidenten alles kaputt gemacht werden. Man müsse ihn besuchen, aber man müsse ihm auch widersprechen. Dies könne man vielleicht auch ein bisschen höflicher tun, als er es getan habe. "Aber: Der Typ braucht Widerrede."

Röttgen sagte, die Aussage Habecks, wonach Trump "der Gegner" sei und für alle Probleme stehe, offenbare "mindestens eine erschreckende außenpolitische Einfältigkeit des grünen Spitzenmannes". Trump sei schließlich "der demokratisch gewählte Präsident des Landes, das das Rückgrat unserer eigenen Sicherheit bildet", sagte der CDU-Abgeordnete.

Auch der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Peter Beyer (CDU) bezeichnete Habecks Kritik als in Teilen "antiamerikanisch" und "dumm". "Wer so redet, schadet der lang gewachsenen deutsch-amerikanischen Freundschaft", sagte er der "Bild"-Zeitung. Trump sei nicht der Gegner. FDP-Chef Christian Lindner monierte in der "Bild"-Zeitung: "So schwarz-weiß ist die Welt nicht, wie Herr Habeck meint". Ein demokratisch gewählter Präsident verdiene "bei allen offensichtlichen Differenzen mehr Sachlichkeit".

Der US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, sagte der "Bild"-Zeitung zu der Habeck-Schelte: "Er hätte besser zuhören sollen. Dann hätte er vielleicht verstanden, wie man eine Wirtschaft massiv wachsen lassen und zeitgleich den CO2-Ausstoß senken kann - zwei Dinge, die er noch lernen muss."

(DPA)

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