Quergeschrieben

Die leeren Wochenenden machen krank

Einsamkeit bleibt oft unentdeckt. Junge Menschen sind besonders gefährdet. Manche Experten machen soziale Medien mitverantwortlich. Das stimmt nur zum Teil.

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Die U-Bahn fuhr immer mit einem Ruck los. Wer das nicht wusste, verlor schnell einmal das Gleichgewicht. Nach einigen Wochen in der neuen Stadt hatte ich das raus und lachte über die Stolpernden. Sie waren schließlich Touristinnen und Touristen, ich hingegen lebte hier, ein lang gehegter Traum. Mein Überlegenheitsgefühl hielt nicht lang.

Montag bis Freitag verbrachte ich in einem Job, der die Tage füllte und im Lebenslauf großartig aussah, die Wochenenden in einer Leere, die ich niemandem zeigte. Telefonieren ja, aber mit anderen Menschen eine längere Konversation führen? Da war niemand. Was ich damals erlebte, hat nun einen Namen – und seit vergangener Woche einen breit rezipierten Artikel im britischen „Guardian“: Wochenend-Einsamkeit. Ein Phänomen, das kaum erforscht und noch immer schambehaftet ist.

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