Migrationspolitik

Türkei nahm 2621 Migranten zurück

(c) APA/AFP/AAREF WATAD
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Das Abkommen der EU mit Ankara hat die Migrationswelle vorerst verringert. Doch die Türken nehmen nur wenige Migranten als vereinbart zurück.

Brüssel. Im März 2016 fanden die Spitzen der Europäischen Union das Zaubermittel, um eine Wiederholung des Krisensommers 2015 abzuwenden: Geld. Die Türkei sollte sechs Milliarden Euro in zwei Tranchen erhalten, um die knapp vier Millionen syrischer Flüchtlinge auf türkischem Boden zu versorgen. Im Gegenzug verpflichtete sich Ankara, all jene irregulären Migranten, welche per Boot von der türkischen Küste auf die griechischen Inseln zu kommen versuchen, zurückzunehmen. Für jeden so abgeschobenen Bootsmigranten in der Ägäis würde die EU einen international anerkannten syrischen Flüchtling aus der Türkei übernehmen (denn dieser hat, im Gegensatz zum Wirtschaftsflüchtling, gute Aussichten auf Asyl in der EU).

Knapp vier Jahre später kann man über dieses Abkommen eine Bilanz ziehen. Sie lässt drei Einsichten zu. Erstens hat es sein Hauptziel erfüllt. Es gab keine neue Massenzuwanderung syrischer Kriegsflüchtlinge nach Europa. „Wenn wir genauer hinsehen, dann bemerken wir eine erstaunliche Zahl: dass im letzten Jahr 99,5 Prozent der Syrer in der Türkei, die dort als Flüchtlinge leben, in der Türkei geblieben sind“, sagte der österreichische Migrationsfachmann und geistige Vater des Abkommens, Gerald Knaus, am Freitag im ARD-Morgenmagazin.

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