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Luca de Meo wird neuer Renault-Chef

Luca de Meo will die Partnerschaft mit Nissan erneuern.
Luca de Meo will die Partnerschaft mit Nissan erneuern. APA/AFP/PAU BARRENA
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Luca de Meo will die Partnerschaft mit Nissan erneuern. Nissan plant derweil Kostensenkung.

Paris/Yokohama/Wien. Der ehemalige Seat-Chef Luca de Meo wird neuer Vorstandschef von Renault. Der 52-Jährige soll seinen Posten beim französischen Autobauer ab 1. Juli antreten. Der gebürtige Italiener war bei Renault bereits seit mehreren Wochen heiß gehandelt. Streitigkeiten um die Auflösung seines Vertrags bei VW und eine strenge Wettbewerbsverbotsklausel sollen laut Insidern den Wechsel erschwert haben.

Der verzögerte Antritt als CEO könnte sich für Renault als Nachteil erweisen. Denn der französische Autobauer bemüht sich derzeit um eine Erneuerung seiner Partnerschaft mit dem japanischen Autobauer Nissan und will möglichst wenig Zeit verlieren. Die Allianz, zu der auch Mitsubishi gehört, bröckelt seit dem Rausschmiss von Carlos Ghosn, der bis dahin alle Fäden in der Hand hielt. Der einst gefeierte Manager war im Herbst 2018 von japanischen Behörden festgesetzt und angeklagt worden. Er steht in Japan wegen Untreue und finanziellen Fehlverhaltens beim Renault-Partner Nissan unter Anklage. Ghosn (65) hatte sich kurz vor Silvester unter spektakulären Umständen in den Libanon abgesetzt.

Unterdessen plant Nissan Insidern zufolge aggressive Kostensenkungen. „Die Situation ist düster. Es geht um Kopf und Kragen“, sagte eine Person aus Kreisen der Geschäftsleitung. Japans zweitgrößter Autohersteller werde daher mindestens 4300 Angestellte entlassen und zwei Produktionsstandorte schließen, gaben zwei Insider an. Bis 2023 würden damit rund 4,4 Milliarden Dollar (3,99 Mrd. Euro) eingespart werden. Mit den harten Einschnitten soll der unerwartete Vertriebseinbruch infolge der Expansionsstrategie des ehemaligen Chefs Ghosn aufgefangen werden. Eine Nissan-Sprecherin wollte keinen Kommentar abgeben. (Reuters/mad.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.01.2020)

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