Terror

Mindestens 36 Tote bei Angriffen in Demokratischer Republik Kongo

Islamistische Miliz wird hinter Attacken in der östlichen Region Benivermutet.

Kinshasa. - Bei Angriffen mutmaßlicher Islamisten im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind mindestens 36 Menschen getötet worden. Die Leichen der Menschen seien zerstückelt aufgefunden worden, sagte der Verwaltungschef der Region Beni, Donat Kibwana, am Mittwoch. Zuvor hatte Kibwana die Zahl der Toten mit 14 angegeben.

Zwei Menschen mit Schädelfrakturen wurden in ein Krankenhaus gebracht und mussten operiert werden. Die Attacke hatte sich am Dienstag in Manzingi ereignet, einem 20 Kilometer von der Stadt Oicha entfernten Dorf im Osten des Landes. Im nahegelegenen Ort Eringeti wurde nach Angaben Kibwanas bei einem weiteren Angriff ein Pastor getötet.

Kibwana machte die islamistische Miliz Alliierte Demokratische Kräfte (ADF) für die Attacken verantwortlich. Die kongolesische Armee hatte Ende Oktober eine Offensive gegen die ADF gestartet; nach Angaben der Organisation Kivu Security Tracker (KST) wurden seither 265 Zivilisten bei mutmaßlichen Angriffen der Miliz in der Region Beni getötet.

Islamisten aus Nachbarland vertrieben

Die ADF kämpften ursprünglich im Nachbarland Uganda gegen den heute noch amtierenden Präsidenten Yoweri Museveni. In den 90er Jahren wurden sie aus Uganda vertrieben und zogen sich in den Nordosten der Demokratischen Republik Kongo zurück, wo sie weiter aktiv sind.

Wie viele Kämpfer die ADF hat, ist unklar. Im Jahr 2018 schätzten UN-Experten ihre Zahl auf rund 450. In einem vergangene Woche veröffentlichten Bericht des UN-Sicherheitsrats hieß es, die ADF scheine einer extremistischen islamistischen Ideologie anzuhängen. Es gebe jedoch keine Informationen darüber, ob die Miliz Verbindungen zu internationalen jihadistischen Organisationen habe.

Bevölkerung vermisst Schutz durch UNO

Wegen der andauernden Gewalt im Osten der Demokratischen Republik Kongo steht auch der seit einem Jahr regierende Präsident Felix Tshisekedi in der Kritik. Ende vergangenen Jahres gab es in Beni heftige Proteste auch gegen die UN-Friedensmission in der Demokratischen Republik Kongo. Die Demonstranten warfen den Blauhelmen vor, Zivilisten nicht ausreichend vor der Gewalt durch die ADF zu schützen. Im Dezember kündigte Tshisekedi an, 22.000 Soldaten in die Region zu entsenden.

((APA/AFP))

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