Analyse

Die EU verliert ihre Top-Militärmacht

Royal Marines mit ABC-Schutzkleidung auf einem Sturmboot im Persischen Golf. Der Verlust der britischen Militärmacht könnte hart für EU-Europa sein.
Royal Marines mit ABC-Schutzkleidung auf einem Sturmboot im Persischen Golf. Der Verlust der britischen Militärmacht könnte hart für EU-Europa sein.(c) Gettyimages/Tom Stoddart
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Großbritannien war die wohl stärkste Macht der Union, die damit geopolitische Relevanz einbüßt. Europa könnte nun aber auch die letzte Chance erhalten, militärisch an Statur zu gewinnen. So etwas ist nämlich auch heute wirklich nötig.

„Die meisten europäischen Streitkräfte sind so ausgehöhlt, dass sie nicht mehr imstande sind, größere Operationen rasch durchzuführen."

Dieser Schluss des US-Thinktanks Atlantic Council von 2016 spiegelt noch immer den Tenor der Einschätzungen über die militärische Kraft Nato- und EU-Europas wider, wie sie nach Jahrzehnten oft überzogener, naiver und pazifistisch-wohlfühlverblendeter Maßnahmen zur Abrüstung und der Vernachlässigung des strategisch-machtpolitischen Feldes aussieht. Selbst die rasche Bereitschaft von Verbänden in simpler Brigadegröße (rund 3500 bis 5000 Mann) stellt mittlerweile meist eine harte Aufgabe dar - in den 1980ern und 1990ern war in Mitteleuropa noch das Hantieren mit Divisionen, Korps und Armeen üblich.

Der Brexit macht das alles nicht besser. Im Gegenteil: Das Goodbye der stärksten europäischen Militärmacht des Westens neben oder noch vor Frankreich senkt jene Europas kräftig - hier geht es klar zu Lasten der EU.

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