New York

Konsequenzen für Prada, Gucci und Dior nach Rassismus-Vorfällen

(c) Getty Images (Lintao Zhang)
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Die New Yorker Menschenrechtskommission, die Strafverfolgungsbehörde der Stadtregierung, leitete Ermittlungen ein.

Rassistische Kontroversen gab es in der Vergangenheit immer wieder bei großen Modeunternehmen wie Prada, Gucci oder Dior. Nach dem Shitstorm, der etwa auf die Blackface-Vorwürfe folgte, folgte zwar immer wieder eine Entschuldigung, Konsequenzen gab es bisher aber nie.

In New York ändert sich das nun, wie die "New York Times" berichtet. Die New Yorker Menschenrechtskommission, die Strafverfolgungsbehörde der Stadtregierung, ist mit der Überwachung der Menschenrechte in Bezug auf Wohnhäuser, Einzelhandelsgeschäften und andere Bereiche beauftragt. Diese Menschenrechtskommission leitete Ermittlungen ein und führte mit Prada Gespräche. Am 4. Februar wurde nun ein Vertrag unterzeichnet, bei dem sich das Modeunternehmen zu einigen Änderungen verpflichtete.

Prada wies zwar alle rassistischen Anschuldigungen von sich, verpflichtete sich aber für eine interne Schulung für die Mitarbeiter in New York und Mailand, einem externen Monitoring und eine Beschäftigungspolitik, die Minderheiten in Betracht zieht. Zudem wird ein Diversity and Inclusion Officer angestellt, der alle Prada-Designs überprüfen wird, bevor sie in den USA verkauft oder beworben werden.

Prada ist dabei nicht das einzige Label, das von der Kommission unter die Lupe genommen wird. Auch Gucci muss sich nach einem Blackface-Vorfall und Dior nach einer Werbung mit US-amerikanischen Ureinwohnern verantworten.

Konsequenzen und Schutz des Images

Das Einschreiten der Menschenrechtskommission ist Neuland in einer Branche, in der der Ruf der Marken alles ist und Entscheidungen dem Konsumenten überlassen werden. Zum ersten Mal gibt es richtige Konsequenzen, auch wenn die Modeunternehmen von freiwilligen Veränderungen sprechen, um ihr Image zu schützen.

Und nicht jeder ist davon überzeugt, dass eine kommunale Behörde der richtige Ort ist, um über die Unternehmensfehler zu entscheiden. James Copland, Direktor für Rechtspolitik am Manhatten Institute, meint etwa:  "Wir haben ein lokales Entscheidungsgremium, das sich mit der Strafregulierung internationaler Unternehmen mit Sitz im Ausland befasst, was weitreichende Auswirkungen auf die nationale Politik hat. Dafür haben wir eigentlich die Bundesregierung."

William Kavacic, Professor an der George Washington University Law School, findet die Tätigkeit der Kommission in Bezug auf die Redefreiheit problematisch. "Wenn wir das Konzept dieses Screenings auf andere Branchen übersetzen, gibt es bestimmt einen Aufruhr. Wenn es ein Kleidungsstück ist, warum kann es nicht auch ein Gemälde sein? Aber sie haben eine Branche ins Visier genommen, die dazu neigt, sich zu fügen und zurückzuziehen, anstatt diese öffentliche Autorität infrage zu stellen."

>> Artikel der „New York Times"

(chrile )

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