Studienrecht

Studenten klar gegen Studienobergrenze und Exmatrikulation: „Das ist ein No-Go“

Archivbild: Eine Teilnehmerin bei einem Uni-Aufnahmetest in Wien.
Archivbild: Eine Teilnehmerin bei einem Uni-Aufnahmetest in Wien.APA/ROBERT JAEGER
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Die Studenten sind gegen die Neuerungen beim Studienrecht, die Rektorenchefin Sabine Seidler sich im „Presse"-Interview gewünscht hatte. Sie sprechen von „Studierendenschikanen“.

Mitten in den Semesterferien prallen die Ansichten von Unis und Studierenden wieder einmal aufeinander: Rektorenchefin Sabine Seidler hatte sich in der „Presse“ unter anderem dafür ausgesprochen, dass Studierende nur ein Studium belegen können sollten, dass sie bei längerer Inaktivität exmatrikuliert werden können und dass die Zahl der Prüfungsantritte reduziert wird. Von der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) heißt es dazu: sicher nicht. Die Studentenvertretung an der TU Wien – Seidlers Universität – spricht von „Studierendenschikanen“.

Der Hintergrund: Es ist schon länger von einer Reform des Studienrechts die Rede – in der unter anderem diese Fragen zur Debatte stehen. Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (ÖVP) hat angekündigt, demnächst eine Arbeitsgruppe einzuberufen, in der auch die Studierenden mit dabei sein sollen. Man sei gerade dabei, etwas aufzusetzen. „Das wird ein prioritäres Projekt sein“, heißt es zur „Presse“ aus dem Wissenschaftsministerium. Bereits vor einigen Wochen hatte Faßmann gemeint, es habe keinen Sinn, dass Studierende unbegrenzt viele Fächer inskribieren können.

Die Hochschülerschaft wehrt sich dagegen. Man sei klar gegen eine Studienobergrenze, heißt es. „Studierende haben das Recht selbstbestimmt zu lernen und nicht nur zielgerichtet für die Wirtschaft.“ Die Studierendenvertretung der TU Wien interpretiert die Aussagen der Rektorenchefin, die sich auch für Mitbelegungen aussprach, wiederum als „Versuch, die Statistik zu schönen.“ Eine Mitbelegung koste eine Uni gleich viele Ressourcen wie eine normale Inskription. Studierende, die wirklich mehrere Abschlüsse anstreben, würden damit aber eingeschränkt.

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