Bilanz

Addiko bleibt bei Dividendenzusage

Der österreichische Börsenneuling erlitt 2019 einen Gewinnrückgang.

Wien. Die seit Juli 2019 börsenotierte Addiko Bank – sie ist aus dem Balkangeschäft der einstigen Hypo Alpe Adria hervorgegangen – hatte den Investoren bei ihrem Börsengang versprochen, für 2019 und 2020 jeweils 40 Mio. Euro an Dividenden auszahlen zu wollen. Am gestrigen Mittwoch nun wurden vorläufige Zahlen für das abgelaufene Jahr bekannt gegeben. Inklusive Einmaleffekten gab es einen deutlichen Rückgang beim Gewinn. Den Dividendenvorschlag für 2019 und den Geschäftsausblick für das laufende Jahr will das Geldinstitut aber erst am 5. März, wenn die geprüften Zahlen kommen, nennen.

Dividendenzusage ist aufrecht

Das Institut erklärte auf Anfrage allerdings, seine Dividendenguidance nicht geändert zu haben. Man strebt demnach die genannten 40 Millionen an. Es fänden aber noch Abklärungen mit dem Regulator statt. Wie berichtet, geht es um die behördlichen Vorgaben für die Kapitalpuffer.

Addiko bezifferte ihre Kapitalquote CET1 ohne Berücksichtigung von Gewinnen oder Dividenden für 2019 mit 17,7 Prozent bzw. mit 17,1 Prozent IFRS 9 fully loaded. Die Bank bekräftigte, weiterhin die „Optimierung“ der Kapitalbasis mittels einer Tier-2-Emission zu planen.

Gewinnrückgang

Für 2019 weist die Bank nun einen Nettogewinn von 35,1 Mio. Euro aus, für 2018 waren 104,2 Mio. Euro mitgeteilt worden. Das Ergebnis im vorangegangenen Jahr 2018 sei allerdings von einem 61 Mio. Euro schweren Einmaleffekt gekennzeichnet gewesen – in Form eines ergebniswirksamen Schuldennachlasses durch den damaligen Alleinaktionär AI Lake –, wie im Institut erläutert wird. Sonst war das Ergebnis 2019 durch Rückstellungen und Abschreibungen im Zusammenhang mit der Franken-Kreditgesetzgebung in Serbien und Kroatien belastet, in Kroatien gab es allerdings auch einen positiven Einmaleffekt aus einer Großkredit-Restrukturierung.

Für das vierte Quartal 2019 wird ein Ergebnis nach Steuern von 11,7 Mio. Euro ausgewiesen, nach 7,8 Mio. Euro im vierten Quartal 2018.

Kostenoptimierung

Bereinigt um Einmaleffekte meldete das Geldinstitut am Mittwoch für das vergangene Jahr vorläufig ein Jahresergebnis nach Steuern von 40,9 Mio. Euro, das entspräche einem Plus von 32 Prozent zur angepassten Zahl des Vorjahrs. Operativ legten im abgelaufenen Jahr sowohl das Nettozinsergebnis als auch das Provisionsergebnis zu.

Zum Halbjahr hatte die Addiko eine Kostenoptimierung angekündigt. Mittlerweile habe dies zu einer Verringerung von 229 Stellen (auf Vollzeit gerechnet) und zur Schließung von 17 Filialen geführt, hieß es gestern.

Die Addiko Bank (aktuelle Bilanzsumme: 6,1 Mrd. Euro) hat ihren Hauptsitz in Wien. Sie betreibt Tochterbanken in Kroatien, Slowenien, Bosnien und Herzegowina, Serbien und Montenegro. Die Kundeneinlagen werden zum Ultimo 2019 mit 4,8 Mrd. Euro beziffert, die Kundenkredite mit 3,9 Mrd. Euro. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.02.2020)

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