Warnung vor Noscapin-Hustensaft

Es besteht der Verdacht, dass die Hustensäfte mit giftigem Atropin verunreinigt sind.
Es besteht der Verdacht, dass die Hustensäfte mit giftigem Atropin verunreinigt sind.(c) imago/blickwinkel (allOver/TPH)
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Nach zwei Vergiftungsfällen ermittelt der Staatsanwalt.

Wien. Das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) warnt aktuell vor Noscapin-Hustensäften: Bei zwei Kleinkindern in Wiener Neustadt sind nach der Einnahme der Hustensäfte Vergiftungserscheinungen aufgetreten: Es besteht der Verdacht, dass die Hustensäfte mit giftigem Atropin (einem Inhaltsstoff, der etwa in Tollkirschen vorkommt) verunreinigt wurden.

Daher sollten, so die Warnung des BASG, keine „in der Apotheke erworbenen und dort zubereiteten Noscapin-Hustensäfte“ verwendet werden. Die Warnung gilt ebenso für andere noscapinhaltige Zubereitungen wie etwa die – weitaus häufigeren – Noscapin-Zäpfchen. Bei dieser zusätzlichen Maßnahme handle es sich „um eine Vorsichtmaßnahme“, heißt es.

Die Hustensäfte, mit denen sich die beiden Kinder vergiftet haben dürften – beide mussten im Spital behandelt werden, ihr Gesundheitszustand besserte sich rasch – stammen nach derzeitigem Wissensstand aus zwei verschiedenen Apotheken in Wiener Neustadt.

Proben beschlagnahmt

„Stand der Dinge ist, dass die Originalproben auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt beschlagnahmt wurden und unter Verschluss sind“, sagt dazu die Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer, Ulrike Mursch-Edlmayr.

Bei der Staatsanwaltschaft sei Anzeige erstattet worden, die Behörde ermittelt nun gegen unbekannte Verdächtige wegen fahrlässiger Körperverletzung. Ein Sachverständiger soll nun die Hustensäfte auf schädliche Inhaltsstoffe und auf mögliche Giftbestandteile untersuchen.

Theoretisch können Fehler beim Produzenten der Grundsubstanzen, aber auch beim Transport oder bei der Herstellung in der Apotheke aufgetreten sein. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.02.2020)

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