Ski-Weltcup

Frühes Aus für ÖSV-Herren: Schweizer Meillard gewinnt Parallel-RTL

Loic Meillard
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Loic Meillard triumphierte in Chamonix und sicherte sich damit auch die kleine Kristallkugel. Als letzter ÖSV-Läufer schied Fabio Gstrein im Achtelfinale aus. In dieser Form ist die Disziplin zu hinterfragen.

Es war ein doppelter Schweizer Doppel-Erfolg: Loic Meillard setzte sich im Finale des Parallel-Riesentorlaufs in Chamonix gegen seinen Landsmann Thomas Tumler durch und feierte seinen ersten Weltcupsieg. Dieser bedeutete zugleich den Gewinn in der Disziplinenwertung und damit die erste Kristallkugel für den 23-Jährigen. „Am Ende mit zwei Rennen ist es nicht so viel wert. Besser wäre es, im Riesentorlauf oder Slalom zu gewinnen“, meinte Meillard. Sämtliche K.o.-Läufe ab dem Achtelfinale bestritt der mehrfache Junioren-Weltmeister auf dem blauen Kurs, der sich als vorteilhaft erwies. „Der blaue hat sicher geholfen, um schnell zu fahren“, bekannte Meillard.

Das Parallel-Format hatte Österreichs Herren im vergangenen Dezember in Alta Badia (Platz drei durch Roland Leitinger) das einzige Erfolgserlebnis im Riesentorlauf in dieser Saison beschert – und dabei bleibt es vorläufig auch. In Chamonix gab es für die ÖSV-Läufer nichts zu holen, Leitinger schied ebenso wie Marco Schwarz bereits in der Auftaktrunde aus. Fabio Gstrein schaffte es ins Achtelfinale und belegte den neunten Platz. „Teilweise gut, teilweise nicht so super. Aber ich kann darauf aufbauen, weil es waren echt gute Sachen dabei“, resümierte der 22-Jährige.

Stefan Brennsteiner, der bereist mehrere Kreuzbandrisse erlitten hat, schied mit Verdacht auf eine schwere Knieverletzung in der Qualifikation aus.

Die Orchideen-Disziplinen

Neben mangelnder Wertschätzung durch die Athleten kritisieren auch Experten die Vergabe einer Kristallkugel für eine Disziplin, die wie das Parallel-Format, aus nur zwei Rennen in einer Saison besteht. Die Sinnhaftigkeit ist im Vergleich mit anderen Wertungen, bei denen der Gewinn der Trophäe deutlich mehr Aufwand (so gibt es elf Abfahrten oder zwölf Slaloms) erfordert, zu hinterfragen.

Der Trainingsaufwand für die Parallel-Technik – vom Rampenstart bis zur Box-Technik – ist angesichts von nur zwei Rennen im ganzen Winter zu groß, als dass sich die Besten der Szene damit anfreunden wollten. Zumal es im ohnehin überladenen Weltcup-Kalender auch noch die Kombination, die Ende Februar in Hinterstoder mit dem dritten Saisonbewerb beschlossen wird, im Programm gibt. FIS und die Verbände sind gefordert: Zwei Orchideen-Disziplinen kann sich auch der Ski-Weltcup nicht leisten.

(swi)

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