Mittelamerika

Militärs drangen in Parlament El Salvadors ein

APA/AFP/STR
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Präsident Nayib Bukele wollte ein Darlehen zur Finanzierung eines Plans gegen kriminelle Banden erzwingen.

Bewaffnete Soldaten und Polizisten sind am Sonntag in den Sitzungssaal des salvadorianischen Parlaments in San Salvador eingedrungen, wo die Abgeordneten zu einer außerordentlichen Sitzung zusammengekommen waren.

Medienberichten zufolge wollte Präsident Nayib Bukele damit erzwingen, dass die Abgeordneten ein umstrittenes Darlehen von 109 Millionen Dollar zur Finanzierung eines Sicherheitsplans gegen kriminelle Banden genehmigen. Bukele hatte die außerordentliche Sitzung unter der Woche angeordnet.

Menschenrechtsorganisationen und internationale Institutionen kritisierten den Einsatz des Militärs. José Miguel Vivanco, Direktor von Human Rights Watch für Amerika, verurteilte auf Twitter die "Zurschaustellung roher Gewalt", die eine Notsitzung der Organisation Amerikanischer Staaten rechtfertigen würde. Die Vertretung der Europäischen Union in San Salvador drückte ihre Besorgnis aus und rief dazu auf, die Lage friedlich zu lösen.

Eines der gefährlichsten Länder

El Salvador gilt als eines der gefährlichsten Länder, Mittelamerika generell als eine der gewalttätigsten Regionen der Welt. Hunderttausende fliehen jedes Jahr vor Gewalt und Armut und versuchen, über Mexiko in die USA zu gelangen. US-Präsident Donald Trump hat einen Notstand an der Grenze zu Mexiko ausgerufen und will dort eine Mauer bauen. El Salvadors Präsident Bukele hatte nach seinem Amtsantritt im Juni die Bekämpfung der mächtigen Jugendbanden - der Maras - intensiviert.

(APA)

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