Sturmtief

Todesopfer, Sachschäden und Flugausfälle in halb Europa

In einigen Regionen Großbritanniens hat der Sturm innerhalb von 24 Stunden so viel Regen gebracht, wie sonst in eineinhalb Monaten fällt.
In einigen Regionen Großbritanniens hat der Sturm innerhalb von 24 Stunden so viel Regen gebracht, wie sonst in eineinhalb Monaten fällt. (c) APA/AFP/PAUL ELLIS
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Sabine sorgte für Verkehrschaos und Schäden. Mehrere Menschen kamen ums Leben. Noch kann keine Entwarnung gegeben werden.

Deutschland. Sturm Sabine hat im Südwesten des Landes für Rekordwerte gesorgt: Mit bis zu 177 Stundenkilometern wütete Sabine im Schwarzwald, in tiefen Lagen in Bayern wurden bis zu 154 km/h gemessen. Die Deutsche Bahn hatte den Fernverkehr landesweit bereits am Sonntagabend eingestellt. An deutschen Flughäfen kam es zu vielen Ausfällen. In München etwa wurden am Montag keine Flugzeuge abgefertigt. Von rund 1000 Flügen mussten rund 630 überhaupt gestrichen werden. In Saarbrücken wurde eine Frau durch einen umstürzenden Baum schwer verletzt. In Frankfurt am Main fiel ein Baukran um und beschädigte das Dach des Doms. An der Nordsee sowie in Bremen und Hamburg warnte der Wetterdienst vor der Gefahr einer Sturmflut.

Frankreich. In Paris kam es zu einem Todesfall: Ein Mann stürzte von einem Tretroller und starb an den Folgen seiner Kopfverletzung. Die Polizei geht von einer Windböe als Ursache für den Unfall aus. Der Sturm, der in Frankreich, Belgien und Großbritannien nicht Sabine, sondern Ciara genannt wird, sorgte im Großraum Paris sowie im Norden und Osten des Landes für Stromausfälle, rund 130.000 Haushalte waren betroffen. Der Zugverkehr in Frankreich war „stark gestört“, wie die Bahngesellschaft SNCF mitteilte. Bei TGV-Schnellzügen kam es zu Verspätungen, viele Regionalzüge verkehrten nicht. An den beiden Pariser Flughäfen wurden rund 50 Flüge gestrichen.

Großbritannien. In einigen Regionen des Königreichs hat der Sturm innerhalb von 24 Stunden so viel Regen gebracht, wie sonst in eineinhalb Monaten fällt. Ein 58-Jähriger starb, als sein Auto von einem umstürzenden Baum getroffen wurde. Mehr als 20.000 Haushalte waren in der Nacht auf Montag von der Stromversorgung abgeschnitten. In Brentwood (Essex) stürzte ein Auto in einen kleinen Krater, der über Nacht auf der Straße entstanden war. Der Flugverkehr war zwar eingeschränkt. Ciara bescherte der Fluggesellschaft British Airways aber einen Rekord: Eine Boeing 747-436 benötigte für den Flug von New York nach London nur vier Stunden und 56 Minuten – angeschoben vom starken Wind landete sie 103 Minuten früher als geplant.

Tschechien. Rund 100.000 Haushalte waren am Montagvormittag ohne Elektrizität, weil Stromleitungen durch umstürzende Bäume beschädigt worden waren. Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz, um Straßen freizuräumen und Dächer zu sichern – innerhalb einer Stunde wurden landesweit mehr als 250 Einsätze gezählt. Zahlreiche Schulen und Parks blieben geschlossen.

Polen. Zwei Tote forderte Sabine in Polen: Eine Frau und ihre Tochter wurden von Teilen eines Daches getroffen, das von Windböen von fast hundert Kilometern pro Stunde vom Gebäude gerissen worden war. Mehr als 55.000 Haushalte waren ohne Strom. (ag./zoe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.02.2020)

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