Chinas Strom: Ausreißer in der CO2-Bilanz

Industrieländer setzen auf erneuerbare Energien.
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Industrieländer setzen auf erneuerbare Energien.

London. Während Entwicklungs- und Schwellenländer immer mehr Kohlendioxid bei der Stromerzeugung ausstoßen, schaffen Industrieländer einen „Ausgleich“: Allein in der EU wurden im Vorjahr 160 Millionen Tonnen CO2 durch die verstärkte Nutzung von Erdgas und Windkraft eingespart. In den USA gingen die CO2-Emissionen bei der Gewinnung von Elektrizität um 140 Millionen Tonnen, in Japan um 45 Millionen Tonnen zurück. Nach zwei Anstiegen in Folge stagnierte der CO2-Ausstoß 2019 in den führenden Industrieländern bei 33 Milliarden Tonnen, wie die Internationale Energieagentur (IEA) am Dienstag mitteilte.

Im Rest der Welt legten die Emissionen in der Stromgewinnung allerdings um fast 400 Millionen Tonnen zu – knapp 80 Prozent davon entfallen auf asiatische Kohlekraftwerke. In China ist zwar ein langsamerer Anstieg als zuletzt zu beobachten, unter anderem wegen des schwächeren Wirtschaftswachstums. Dennoch sind China und Indien maßgeblich für die schlechten Werte verantwortlich: Dort wird die Verdrängung fossiler Brennstoffe – anders als in der EU – nicht politisch forciert. Besonders in Südostasien ist die Kohlenachfrage immer noch stabil.

Niedrigster Wert seit 1993

Obwohl der Strombedarf Ende der 1980er-Jahre um ein Drittel niedriger war, sind die CO2-Emissionen im Energiesektor der führenden Industrieländer laut IEA auf dem niedrigsten Stand seit 1993. Der vermehrte Wechsel von Kohle auf Erdgas sei ein wesentlicher Grund. Zudem hätten milderes Wetter in einigen US-Staaten und eine Konjunkturabkühlung in Schwellenländern dazu beigetragen. Nach wie vor gilt der Energiesektor aber als der größte Produzent von Treibhausgasemissionen weltweit. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.02.2020)

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