Umfrage

Pessimistische Union: „Die Wölfe lauern noch vor der Tür“

Die Europaer wünschen sich die „guten alten Zeiten“ zurück.
Die Europaer wünschen sich die „guten alten Zeiten“ zurück.(c) Getty Images (Christopher Furlong)
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Große Teile der Europäer fühlen sich gesellschaftlich wie wirtschaftlich abgehängt und wünschen sich mehr sozialen Zusammenhalt im eigenen Land sowie die „guten alten Zeiten“ zurück, zeigt eine neue Umfrage.

Brüssel. In den Brüsseler EU-Institutionen erklärt man sich die öffentliche Meinung im Licht des Brexit und der Europawahl im vorigen Mai typischerweise mit folgendem Dreisatz: Das europäische Einigungswerk mag zwar erstens seine Fehlerchen haben. Doch zweitens hat der Brexit den Europäern die Alternativlosigkeit der Union vor Augen geführt. Das hat sich drittens in einem Anstieg der Befürwortung der EU manifestiert, verbunden mit gestiegenen Erwartungen an sie, die großen Probleme – allen voran den Klimawandel – mit mutigen Reformen zu lösen.

Doch eine neue Meinungsumfrage in 13 Mitgliedstaaten der EU (darunter Österreich) lässt an dieser Sicht der Dinge zweifeln. Denn die überwältigende Mehrheiten von mehr als zwei Dritteln will keine Reformen – sondern stärkeren gesellschaftlichen Zusammenhalt in den Heimatländern, in denen Traditionen bewahrt und wertgeschätzt werden.

Die Möglichkeiten wirtschaftlicher und persönlicher Entwicklung, welche der Binnenmarkt der EU mit seinen Freiheiten der Niederlassung und der Erbringung von Dienstleistungen schafft, erreichen sie kaum. 44 Prozent aller Befragten finden, dass sich die Lebensqualität in ihrem Land zu ihren Lebzeiten verschlechtert hat. Die Verheißung, dass die EU Wohlstand schaffe, verfängt bei einer großen Mehrheit nicht: 70 Prozent der Europäer antworten, dass die Ungleichheit in ihrem Land steige.

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