Luftfahrt

Bald 2300 Jobs weniger in Airbus-Rüstungssparte

British Royal Air Force's Typhoon Eurofighter
British Royal Air Force's Typhoon EurofighterREUTERS
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Grund für die geplanten Kündigungen sei die Auftragsflaute.

Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus will in seiner Rüstungssparte bis Ende des kommenden Jahres 2362 Stellen abbauen. Betroffen seien auch 829 Arbeitsplätze in Deutschland, kündigte der Chef von Airbus Defence and Space, Dirk Hoke, in einem Schreiben an die Mitarbeiter an. Die Verhandlungen mit dem europäischen Betriebsrat
haben am Mittwoch bereits begonnen.

Von den konzernweit 134.000 Mitarbeitern arbeiten 34.000 in der
Rüstungssparte, knapp 13.000 von ihnen in Deutschland.

Hoke begründete die Einschnitte damit, dass die Sparte unter der
Auftragsflaute im Raumfahrt-Geschäft und immer wieder verschobenen
Rüstungsvorhaben leide. Daher habe das Unternehmen in den
vergangenen Jahren weniger neue Aufträge erhalten als Produkte
ausgeliefert und stecke finanziell in einer schwierigen Lage. "Die
Zahlen senden eine klare Botschaft: Wir müssen jetzt handeln",
schrieb Hoke. Airbus Defence and Space arbeite daran, die
Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und die Kosten zu senken.

Langfristig positive Aussichten erwartet

Dies werde aber nicht ausreichen, es brauche zusätzliche
Maßnahmen, heißt es in dem Brief. "Als Teil dieser Maßnahmen haben
wir entschieden, unsere Belegschaft bis Ende 2021 um 2362 Stellen
zu verkleinern." In Deutschland sollen laut Hoke 829 Jobs gestrichen
werden, in Großbritannien 357, in Spanien 630, in Frankreich 404 und
in anderen Ländern 141 Jobs. Der Konzern werde sich um akzeptable
Lösungen bemühen.

"Ich weiß, dass dies eine emotionale Sache ist", schrieb Hoke.
"Wir haben schon früher herausfordernde Zeiten gemeistert. Und wir
haben es immer auf eine verantwortungs- und respektvolle Art und
Weise geschafft." Langfristig habe die Rüstungssparte mit ihrem
Technologie- und Produkt-Portfolio sowie großen Rüstungsprogrammen
wie dem deutsch-französischen Kampfjet und der Euro-Drohne positive
Aussichten. Airbus Defence and Space hatte erstmals im Dezember
Sparmaßnahmen angekündigt.

Hoke „kämpft um jeden Arbeitsplatz"

Nach dem Gespräch mit dem europäischen Betriebsrat sollen die
Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretungen in den einzelnen
Ländern starten, hatte Hoke bereits am Wochenende gesagt:
"Die Betriebsräte wissen, dass ich um jeden Arbeitsplatz kämpfen
werde. Wir werden nicht mit unverhältnismäßigen Zahlen kommen." Es
würden keine Standorte bevorzugt. "Wir werden das natürlich an der
Auslastungslage plus an der zukünftigen Pipeline an Projekten
festmachen", sagte Hoke in dem Interview. Die Sicherung von
Standorten hänge auch von konkreten Projekten ab: "Insofern kann man
natürlich sehr stark mitsteuern, wenn man Projekte nicht verzögert,
sondern zügig freigibt."

(APA)

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