Gesundheit

Fresenius überrascht Anleger positiv

(c) REUTERS (Ralph Orlowski)
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Der Medizintechnikkonzern und seine Tochter FMC erhöhen ihre Dividenden.

Frankfurt/Bad Homburg. Die Aktien des deutschen Gesundheitsdienstleisters Fresenius und seiner Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) zählten am Donnerstagnachmittag zu den Bestperformern im deutschen Leitindex DAX.

Dabei hat Fresenius dank Umsatz- und Gewinnsteigerung im Schlussquartal lediglich die Jahresprognosen beim Gewinn und Umsatz erreicht. Den Anlegern gefiel aber der Ausblick: Nach der Ergebnisflaute im Jahr 2019 will Fresenius 2020 wieder an Fahrt gewinnen. Der Konzerngewinn soll währungsbereinigt um bis zu fünf Prozent zulegen, nachdem er im vergangenen Jahr auf dieser Basis stagniert hatte. Wechselkursschwankungen eingerechnet, legte er jedoch um zwei Prozent auf 1,9 Mrd. Euro zu.

Vorstandschef Stephan Sturm hatte tief in die Tasche gegriffen, um Fresenius wetterfest zu machen. „Wir haben, wie angekündigt, kräftig in unser weiteres Wachstum investiert und dabei noch einen leichten Anstieg beim Gewinn erreicht“, zog Sturm am Donnerstag Bilanz. „Fresenius ist gut gerüstet.“ Die Dividende soll um vier Cent auf 84 Cent je Aktie steigen.

Hohe Investitionen

Sturm hatte für das vergangene Jahr Investitionen von rund 2,5 Mrd. Euro eingeplant. Schon früh stand deshalb fest, dass der Gewinn 2019 währungsbereinigt stagnieren wird. Der Umsatz legte um sechs Prozent auf 35,5 Mrd. Euro zu, heuer soll er währungsbereinigt um vier bis sieben Prozent steigen. Die mittelfristige Prognose bekräftigte Sturm. Noch sei es zu früh, die Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie zu beziffern, Fresenius erwarte aber keine „signifikant negativen“ finanziellen Folgen.

Die wie Fresenius im DAX notierte Dialyse-Tochter FMC rechnet für dieses Jahr mit einem währungsbereinigten Wachstum des Umsatzes sowie des bereinigten Konzerngewinns im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich. Sie profitierte im vergangenen Jahr von einem starken Geschäft mit Produkten für die Dialyse in den eigenen vier Wänden. In Nordamerika erzielte der Konzern 2019 ein Rekordwachstum in der Behandlung von Patienten zu Hause auf inzwischen mehr als 25.000. Der bereinigte Konzerngewinn von FMC stieg um zwei Prozent auf 1,37 Mrd. Euro, schrumpfte währungsbereinigt allerdings um zwei Prozent. FMC hatte bereits am Vorabend eine Anhebung der Dividende von 1,17 auf 1,20 Euro je Aktie angekündigt.

Gewinnrückgang für Kliniken

Die auf Nachahmermedikamente spezialisierte Sparte Kabi verzeichnete im vergangenen Jahr ein kräftiges Wachstum in Schwellenländern und glich damit eine schwächere Entwicklung in Nordamerika teilweise wieder aus.

Die Geschäfte der ebenfalls zu Fresenius gehörenden Krankenhauskette Helios stabilisierten sich in Deutschland und legten in Spanien, wo das Unternehmen mit der Tochter Quironsalud vertreten ist, kräftig zu. Insgesamt musste die Klinikkette im Vorjahr allerdings einen Gewinnrückgang hinnehmen. (Reuters/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.02.2020)

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