Opernball, das ist Statement – und Chaos: Man irrt durchs Haus, sucht Leute, findet andere. Oder liest Donald Duck.
Oje, da komma jetzt net durch.“ Noch hat die Eröffnung nicht begonnen, aber die Dame ist schon leicht angegrantelt. „I würd gern zu mein' Tisch, endlich“, erklärt sie, als vor dem Teesalon nicht nur Gedränge, sondern auch Polizisten ihr Weiterkommen verhindern. „Geradeaus, Tür links, zwei Stockwerke hinauf“, versucht eine Aufsicht zu helfen. Die Laune hebt es nicht. „Wir werden das nie finden, unseren Platz.“
Opernball, das ist immer auch Chaos. Viele Menschen, enge Gänge, ein verwinkeltes Opernhaus, das einen Abend lang sein gesamtes Innenleben zugänglich macht. Das ist eine ziemlich schöne Sache, halt mit dem Nebeneffekt, dass man als Besucher ziemlich viel Zeit damit verbringt, irgendetwas zu suchen oder festzustellen, dass man sich trotz der vielen Wegweiser verlaufen hat. Dafür steht man dann vor der Garderobe von Piotr Beczala. Oder vor einem Lagerraum vom Ströck, komplett mit eigenem, temporärem Türschild.