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Miuccia Prada und Raf Simons machen gemeinsame Sache

Prada
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Zu einer ungewöhnlichen und in der Modewelt noch nie dagewesenen Entscheidung kam es bei Prada: Miuccia Prada und Raf Simons werden zusammenarbeiten. Mit gleichen Rechten und Pflichten.

Seit letztem Jahr gab es Gerüchte um Pläne zur Nachfolge an der Spitze Pradas. Nun wurde bekannt, dass Raf Simons die 70-jährige Miuccia Prada als Co-Creative-Director unterstützen wird. Das ist eine Regelung, die es so noch nie gab.

Ab 2. April 2020 wird Simons mit Miuccia Prada zusammenarbeiten - und zwar "mit gleicher Verantwortung für den kreativen Input als auch bei Entscheidungsfindungen", wie es in einer Presseaussendung heißt. Die erste Kollektion, die die beiden co-designen werden, ist jene für den Frühling und Sommer 2021, die bereits im September in Mailand präsentiert werden wird.

"Diese Partnerschaft, die alle kreativen Facetten des Prada-Labels umfasst, entsteht aus einem tiefen gegenseitigen Respekt und aus einem offenen Gespräch. Es ist eine gegenseitige Entscheidung, die von beiden Parteien vorgeschlagen und bestimmt wurde", heißt es in der Aussendung weiter. "Es eröffnet einen neuen Dialog zwischen Designern, die allgemein als zwei der wichtigsten und einflussreichsten heutzutage anerkannt sind."

„Könnte sich als Meisterstück herausstellen"

Simons hat seit 2018, als er Calvin Klein nach nur zwei Jahren als Kreativdirektor verließ, keinen Job an der Spitze eines großen Modeunternehmens mehr. Die Zusammenarbeit mit Prada ist ein permanentes Arrangement, der Vertrag hat kein Enddatum.

Die Entscheidung des Modehauses gilt als sehr ungewöhnlich, scheint aber Teil einer gut geplanten Nachfolge-Strategie zu sein. Mode-Indsider zeigten sich ob der Zusammenarbeit zudem begeistert. "Zwei so hochgeschätzte Designer, die sich für eine einflussreiche Marke zusammenschließen, das könnte sich als Meisterstück herausstellen", schreibt etwa die "Vogue."

Prada und Simons sind von ihrer Zusammenarbeit ebenfalls überzeugt. Bei einer Pressekonferenz in Mailand erklärte Miuccia Prada: "Ich habe immer alles geliebt, was er gemacht hat. Es ist also nicht möglich, dass ich nicht mag, was wir zusammen entwickeln." Auch auf die Spekulationen rund um ihre Nachfolge ging sie ein: "Ich liebe es zu arbeiten und ich freue mich darauf, mehr zu arbeiten - machen Sie mich nicht älter, als ich bin. Ich glaube ehrlich, dass ich mehr arbeiten werde. Ich hätte gern mehr Zeit zu relaxen, aber ich bezweifle es."

Auch andere Designer holten sich für ihre Kollektionen schon neue Designer mit an Bord. So etwa Donatella Versace, die für ihre junge Versace-Zweitlinie Versus Anthony Vaccarello engagierte. Zuletzt lud außerdem Dries van Noten seinen Designerkollegen Christian Lacroix ein, eine Kollektion mitzugestalten. Eine wirklich ebenbürtige Co-Kreativleitung, angelegt auf unbestimmte Dauer, gab es bisher allerdings nicht.

>> Artikel auf „Vogue"

(chrile )

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