Gerechtigkeit

Hollywoods Reaktionen auf das Weinstein-Urteil

(c) Getty Images (Mike Coppola)
  • Drucken

Ashley Judd, eine der ersten Schauspielerinnen, die Weinstein öffentlich des sexuellen Fehlverhaltens beschuldigte, lobte den Mut der Frauen, die gegen den ehemaligen Hollywood-Produzenten aussagten.

Nach dem Schuldspruch im Vergewaltigungsprozess gegen Harvey Weinstein hat US-Schauspielerin Ashley Judd den Mut der Frauen gelobt, die gegen den einst mächtigen Hollywood-Produzenten ausgesagt haben. Sie wolle den Frauen danken, die mit ihren Aussagen "durch eine traumatische Hölle" mussten, schrieb die 51-Jährige am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Sie hätten "Mädchen und Frauen überall" einen großen Dienst erwiesen. Judd war im Oktober 2017 eine der ersten Schauspielerinnen, die Weinstein öffentlich des sexuellen Fehlverhaltens beschuldigten. Im April 2018 reichte sie Klage gegen den Filmproduzenten ein. Sie warf ihm vor, ihre Filmkarriere zerstört zu haben, weil sie seine sexuellen Annäherungsversuche zurückwies.

Vor Judd hatte schon die Frauenrechtsgruppe Time's Up das Urteil gegen Weinstein begrüßt: Sie sprach vom Beginn einer "neuen Ära der Gerechtigkeit". Es handle sich um eine deutliche Botschaft, dass sexuelle Gewalt nicht länger geduldet werde.

Weitere Schauspielerinnen folgten dem Beispiel Judds. So etwa Mira Sorvino, die Weinstein ebenfalls sexuelles Fehlverhalten vorwarf und nun vom „Beginn der Gerechtigkeit“ twitterte. Rosanna Arquette wiederum ist dankbar für alle Menschen, die ausgesagt haben und eine Rolle dabei spielten, den ehemaligen Produzenten ins Gefängnis zu bringen. Rosie O'Donnell twitterte „Oh happy day“ und Rose McGowan schrieb auf Instagram, dass die Welt nun sicherer sei, da Weinstein weggesperrt werde.

Das Bekanntwerden der Vorwürfe gegen den "Pulp Fiction"-Produzenten hatte im Herbst 2017 dazu geführt, dass sich die weltweite #MeToo-Bewegung gegen sexuelle Übergriffe und Gewalt gegen Frauen formierte. Der Anfang Jänner in New York gestartete Prozess galt als Prüfstein für die Bewegung.

Weinstein wurde am Montag in einem historischen Urteil von einem Geschworenengericht in New York der Vergewaltigung und schweren sexuellen Nötigung schuldig gesprochen. Das Strafmaß soll am 11. März verkündet werden, dem 67-Jährigen drohen zwischen fünf und 29 Jahren Haft. Weinstein weist alle Vorwürfe zurück, er sprach stets von einvernehmlichen sexuellen Beziehungen. Seine Anwälte kündigten an, das Urteil anfechten zu wollen.

Richter James Burke wies einen Antrag der Verteidigung ab, den einstigen Hollywood-Mogul bis zur Verkündung des Strafmaßes wegen gesundheitlicher Probleme gegen Kaution auf freiem Fuß zu lassen. Er solle aber in einer Krankenstation untergebracht werden. Am Abend wurde Weinstein allerdings wegen Brustschmerzen von der berüchtigten Gefängnisinsel Rikers Island ins Bellevue-Krankenhaus nach Manhattan verlegt, wie einer seiner Sprecher bestätigte.

(APA/AFP/Red. )

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Coronavirus

Harvey Weinstein an Covid-19 erkrankt?

Einem Medienbericht zufolge geht es dem früheren Hollywood-Mogul nicht gut, er befinde sich in Isolation mit Fieber. Aufgrund seines Alters und diverser Vorerkrankungen gehört er zur Corona-Risikogruppe.
 Ashley Judd
Prozess

Causa Weinstein: Klage von Ashley Judd zugelassen

Die US-Schauspielerin hat einen Etappensieg errungen Sie darf ihre Klage wegen sexueller Drangsalierung gegen den einstigen Hollywoodmogul weiterverfolgen.
Sexuelle Übergriffe

Causa Weinstein: US-Richter verhindert Millionenvergleich vorerst

Die 19-Millionen-Dollar-Vereinbarung zwischen dem verurteilten früheren Hollywood-Mogul und einigen seiner Klägerinnen wurde als "anstößig“ bezeichnet, zuvor bereits als „zutiefst ungerecht“ oder als „Verrat".
Sexualverbrechen

Causa Weinstein: Opfer sollen 19 Millionen Dollar erhalten

Der Anwalt Douglas Wigdor, der mehrere der Opfer vertritt, bezeichnete die Einigung allerdings als "kompletten Ausverkauf."
Schuldspruch

MeToo-Bewegung feiert harte Strafe für Ex-Produzent Weinstein

Harvey Weinstein wurde zu 23 Jahren Haft verurteilt, in der MeToo-Bewegung herrscht Freude und Erleichterung.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.