Lebensgefahr

Mädchen in Wien stürzte aus Fenster: Mutter angezeigt

Der Gesundheitszustand der Zweijährigen ist kritisch, aber stabil. Entgegen erster Meldungen handelt es sich um ein Mädchen, und keinen Buben.

Wien. Nach dem Fenstersturz eines Kleinkindes in Wien-Ottakring wird dessen 26-jährige Mutter wegen Quälens oder Vernachlässigens unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen angezeigt. Wie Polizeisprecher Harald Sörös am Mittwoch mitteilte, handelt es sich entgegen früherer Meldungen um ein zweijähriges Mädchen. Die Kleine befand sich am Tag nach dem Unglück in kritisch-stabilem Zustand.

Das Mädchen war am Dienstagnachmittag in einer Wohnung im zweiten Stock eines Gemeindebaus in der Possingergasse offenbar unbemerkt auf ein unmittelbar vor dem Fenster stehendes Sofa und weiter auf das Fensterbrett geklettert. Sörös zufolge vermuten die Ermittler, dass das Fenster offen stand. Die Mutter arbeitete in der Küche, in einem anderen Zimmer der Wohnung beschäftigte sich ein 16-jähriger Jugendlicher mit einem weiteren Kleinkind.

Unbeaufsichtigt

Die Zweijährige dürfte unbeaufsichtigt aus dem Fenster gestürzt sein und prallte auf den Betonboden vor dem Haus. Eine Siebenjährige, die im Hof spielte, bemerkte das Mädchen. Sie alarmierte ihre Mutter, die die Rettungskette in Gang setzte. Mehrere Teams der Berufsrettung stabilisierten die Kleine, bevor der Rettungshubschrauber Christophorus 9 die lebensgefährlich Verletzte in ein Krankenhaus brachte.

Polizeistreifenbesatzungen sicherten den Einsatzort. Sie mussten außerdem das Mädchen vor den Augen der zahlreichen Schaulustigen abschirmen.

Die schwer geschockte Kindsmutter konnte dennoch kurz befragt werden. Die somalische Staatsbürgerin gab an, sie wisse nicht mehr, ob das Fenster offen stand oder nicht. Die Ermittler hielten es für sehr unwahrscheinlich, dass das Mädchen selbst das Fenster geöffnet hat. Dies dürfte nicht zuletzt aufgrund der Abmessungen für ein 25 Monate altes Kleinkind sehr schwer möglich sein.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.