Israelitische Kultusgemeinde

Neuer Oberrabbiner kommt aus Israel

Jaron Engelmayer, der neue Oberrabbiner für Wien.
Jaron Engelmayer, der neue Oberrabbiner für Wien.(c) IKG/Daniel Shaked
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Der 44-jährige gebürtige Schweizer wird im heurigen Sommer sein Amt in Wien antreten.

Wien. Charismatisch, empathisch, weltoffen: So wird Jaron Engelmayer beschrieben. Der in der Schweiz Geborene wird Oberrabiner der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG). Der orthodoxe 44-Jährige wurde am Montag einstimmig vom Kultusvorstand bestellt.

Mit August wird er seinen Dienst als Gemeinderabbiner in Wien beginnen, einen Monat später wird er Oberrabbiner. Er folgt Arie Folger, der im Sommer 2019 überraschend gekündigt hatte. Engelmayer war Rabbiner der Synagogengemeinde Köln, davor Gemeinderabbiner in Aachen, zuletzt lebte er mit seiner Familie in Israel.

Seiner Bestellung ging ein mehrmonatiger internationaler Auswahlprozess durch die Rabbinerfindungskommission voran. Sie wählte aus sechs qualifizierten Bewerbungen drei Kandidaten aus. Nach Hearings empfahl die Kommission einstimmig Engelmayer. 2015 beendete er nach sechs Jahren seine Tätigkeit in Köln und zog mit seiner Familie nach Israel. Zuvor hatte er dort bereits in der Armee gedient. Für die Anliegen der Israelis setzt er sich dementsprechend ein. So sagte er im September vergangenen Jahres bei einem Vortrag: „Für mich ist es nicht erklärbar, warum Juden nicht auf dem Tempelberg beten dürfen, obwohl es für uns der heiligste Ort der Welt war und ist.“

Geboren ist er in Zürich, wo er in der Israelitischen Religionsgesellschaft aufwuchs. Nach der Schule begann er ein Studium in New York (IT, Mathematik, Wirtschaft) und wechselte für neun Jahre an die Jeschiwa Birkat Mosche in Ma'ale Adumim in Israel. Schon Engelmayers Großvater war Rabbiner. Er sei zionistisch, aber gleichzeitig sehr weltoffen erzogen worden, sagt Engelmayer. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.02.2020)

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