Er hat eine der erstaunlichsten Karrieren in der österreichischen Gastronomie hingelegt. Nun heuerte Harald Irka bei Tom Riederer im Pfarrhof an.
„Es hat einfach nicht mehr gepasst“, sagt Harald Irka auf die Frage nach den Gründen für seinen Wechsel aus den Saziani Stub'n in den Pfarrhof. Blutjung, mit 18 Jahren, war er in die Küche der Saziani Stub’n im südsteirischen Straden gekommen, hat als „Wunderkind am Herd“ das Haus der Familie Neumeister auf vier Hauben hochgekocht (im neuen „Gault Millau“-Bewertungsmodus seit der Ausgabe 2020, davor gab es stets drei Hauben). Nach einem Jahrzehnt nun sah Harald Irka - in Oberösterreich geboren, schon lange in der Steiermark lebend - dringenden Veränderungsbedarf.
Nachfolger, woanders. Und er bat seine Kollegen der Köchevereinigung „47° rare styrian cuisine“, die alle südlich des 47. Breitengrades zuhause sind, die Augen offenzuhalten – er sei zu haben. Tom Riederer, der mit seiner Frau Katarina in St. Andrä im Sausal den Pfarrhof führt, ein prachtvolles barockes Ensemble aus Restaurant und Zimmern, vermittelte freilich nicht erst groß weiter. Sondern sicherte sich für sein nur wenige Tische umfassendes Lokal Harald Irka und dessen Lebensgefährtin Lisa Gasser im Service als Nachfolger. Derzeit kochen Riederer und Irka noch neben- und miteinander – Gäste, die von weiter weg, etwa aus Wien, anreisen, können so an zwei Abenden hintereinander bei zwei verschiedenen Köchen essen; längerfristig wollen sich die Riederers auf ihre Projekte in Istrien konzentrieren und dem jungen Paar die Bühne überlassen. „Den Pfarrhof muss ein Paar leiten“, sagt Katarina Riederer, die unter anderem für die Innengestaltung zuständig ist, „anders geht das nicht.“