Der Urnengang am Samstag dürfte zu einem stark zersplitterten Nationalrat führen. Zu den Gewinnern wird auch eine ultrarechte Partei gehören.
Bratislava/Wien. Es ist das bekannte mediale Ritual: Die Scheinwerfer der internationalen Berichterstatter werden sich am morgigen Samstag in der slowakischen Hauptstadt, Bratislava, besonders auf eine Partei und deren Vorsitzenden richten: die rechtsradikale Volkspartei Unsere Slowakei (LSNS) und ihren „Führer“, Marian Kotleba. Tatsächlich ist es gar nicht unwahrscheinlich, dass die slowakischen Ultrarechten bei der Bildung der nächsten Koalitionsregierung ein Wörtchen mitzureden haben werden.
Denn zumindest diese Prognose ist sicher: Aus diesem Wahlsamstag wird eine Mehrparteienkoalition – in welcher Zusammensetzung auch immer – herauskommen. Weit und breit keine Partei, so besagten die letzten Prognosen, die sich als überragender Wahlsieger wird deklarieren können. Dafür ein Parlament, in das nach dem Sprung über die Fünfprozenthürde zwischen sechs und zwölf Parteien einziehen könnten; die letzten Umfragen vor der Wahl sahen sieben oder acht Parteien im nächsten Nationalrat – mithin ein völlig zersplittertes Parlament.