Europa League

Das Fußball-Märchen der Linzer Athletiker

Marko Raguz brillierte mit einem Doppelpack.
Marko Raguz brillierte mit einem Doppelpack.REUTERS
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Lask besiegt Alkmaar mit 2:0 und steht damit erstmals im Achtelfinale der Europa League. Dazu Tabellenführer, im Cup-Halbfinale, Stadionpläne - Linz schwebt auf der Welle des Erfolges.

Linz. Lask ist und bleibt die große Überraschungsmannschaft in dieser Fußballsaison. Salzburg besiegt und damit souverän Tabellenführer in Österreich, in der Europa League Gruppensieger und erstmals in der K. o.-Phase, auf der „Gugl“ weiterhin ungeschlagen – und mit dem 2:0-Sieg im Rückspiel gegen AZ Alkmaar (Gesamtscore 3:1) erstmals im Achtelfinale der Europa League – die Mannschaft von Trainer Valerien Ismaël begeistert weiterhin mit offensivem Fußball. Und einem für Österreich viel zu selten so vorgezeigtem Selbstbewusstsein.

Schwarzweiß fiebert damit einem einem weiteren Auftritt in Europa entgegen, das Märchen der Athletiker wird somit um ein Kapitel reicher. Gegen wen seine Mannschaft spielen wird – Auslosung heute ab 13 Uhr live auf dem Streamingdienst Dazn und Puls4 –, war Ismaël, 44, in diesem Augenblick gleichgültig.

Der Franzose, erst seit Saisonbeginn in Linz, war vom Erreichten beeindruckt. „Für uns war dieses Spiel allein schon eine Belohnung, für tolle Leistungen, die harte Arbeit der vergangenen Wochen. Wir wollen weiter lernen, uns zugleich aber auch beweisen.“ Die Salzburger haben dreimal die Runde der besten 16 Teams erreicht, jetzt ist ihnen Linz auch in diesem Bereich nachgekommen.

Das Geheimnis des Linzer Erfolgslaufes

Ismaël, der 2004 (Bremen) und 2006 (Bayern) deutscher Meister wurde, jedoch als Trainer bislang keine großen Erfolge vorweisen konnte, formte in Linz bzw. Pasching eine gefestigte Mannschaft (3-4-3-System). Gegen Alkmaar blieben zwar zu viele Chancen ungenützt – Raguz (44.) verwandelte zumindest den Foulelfmeter sicher und stand beim 2:0 (50.) für sein fünftes EL-Tor in dieser Saison auch goldrichtig –, doch die Auftritte wirken reif, überlegt, mit schnellem Spiel über die Seiten und passenden Flanken.

ÖFB-Keeper Schlager ist der Rückhalt, Trauner und Holland sind Stützen im Rückraum. Michorl spielt so gut wie noch nie, Goiginger und Raguz (als Mittelstürmer ein Tipp für die EM?) stets torgefährliche Angreifer – Lask ist gut aufgestellt, und vor allem: noch mehr zuzutrauen. In der Liga voran, im Cup-Halbfinale (Gegner: Salzburg) und jetzt in den Top 16 der Europa League, ist es nachvollziehbar, wenn Vizepräsident Jürgen Werner von der „Kirsche auf der Torte“ schwärmt, ausverkauftes Spiel (14.000) und Flair auslobt.

Es kann die Ausgangsbasis für etwas Großes sein für Österreichs ersten Meister, der 1965 nicht aus Wien kam, zig Turbulenzen und Abstiege zu verdauen hatte – und jetzt erneut für die Wachablöse sorgen könnte im österreichischen Fußball. Mit dem Einzug ins Achtelfinale – alle drei Tore gegen Alkmaar fielen nach Standardsituationen – hat Schwarzweiß Rotweißrot bereits einen großen Gefallen getan, wichtige Punkte für die Uefa-Fünfjahreswertung gesammelt. Werner: „Der Aufstieg ist für uns ein neuer Meilenstein.“

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