Nachtmilch, 2004.
Augenblicke

Brennende Büstenhalter und ein singender Hund

Christian Ludwig Attersee erlebt das alkoholbunte Wien der 1960er-Jahre, der dreifache Segelstaatsmeister überquert mit Gerhard Rühm den Atlantik und ist heute einer der erfolgreichsten Maler Österreichs. Der ewig Rastlose musiziert, erfindet mehr als 3000 Wörter und entwirft Bühnenbilder.

Er liebt die Provokation. Aktionismus, der aus Ironie entsteht, bestimmt sein Leben. Als Christian Ludwig Attersee 1967 bei seiner ersten Ausstellung ankündigt, jeden Freitag einen Dackel auf die doppelte Größe aufzublasen, kommt es zum Tumult, zu einem Verkehrschaos in der Wiener Innenstadt: Tausende Tierschützer protestieren vor der Galerie im Griechenbeisl, um die provokante Ankündigung zu verhindern.

Niemand ahnt damals, wie sehr Attersee Hunde liebt: „Tiere gehören für mich zum Leben, vor allem Hunde. Sie sind ein Beispiel dafür, dass man im Jetzt leben kann. Der Hund scheißt auf die Vergangenheit und die Zukunft, er lebt nur im Augenblick. Der Hund lebt ewig, und ich will auch ewig leben, bis zu meinem Tod. Alle anderen warten nur auf das Sterben.“

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