Amtshaftungsklage

Als Terrorist gejagt: Asylwerber fordert Entschädigung

T. landete in U-Haft. Erst in Salzburg, dann in Wels, danach wieder in Salzburg.
T. landete in U-Haft. Erst in Salzburg, dann in Wels, danach wieder in Salzburg.APA/BARBARA GINDL
  • Drucken

Er hatte Kontakt zum Terrornetzwerk der Paris-Attentäter, geriet in die Maschinerie der Behörden und fordert nun rund 300.000 Euro von der Republik Österreich.

Wien/Salzburg/Linz. Seine Reise über die Balkanroute nach Österreich, seine Zeit in Gefängnissen – die Irrwege und Stationen des marokkanischen Asylwerbers Abid T. böten Stoff für eine Verfilmung. T. galt als Helfer jenes Terrornetzwerks, das am 13. November 2015 die blutigen Anschläge von Paris verübt hatte. Er wurde gejagt, verhaftet und verurteilt.

Dann wendete sich das Blatt: Abid T. bekam einen neuen Prozess. Und wurde freigesprochen. Nun will der 29-Jährige 275.869 Euro und zwölf Cent Haftentschädigung von der Republik Österreich. Samt vier Prozent Zinsen seit Oktober 2018, samt Ersatz der Prozesskosten für die beim Wiener Zivillandesgericht anhängige Amtshaftungsklage.

2015 fing alles an.

Im Jahr der großen Flüchtlingsbewegungen. Abid T. verließ seine Heimat Marokko. Er durchquerte Nordafrika, schlug sich in die Türkei durch. Von dort schaffte er es auf die griechische Insel Lesbos und damit in die Europäische Union. Via Balkanroute gelangte er nach Österreich. Im Dezember 2015 wurde er in einem Salzburger Asfinag-Flüchtlingscamp untergebracht.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.