Aktienmärkte

Von wegen Krise: Dow Jones mit Rekord-Punktegewinn

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Nach der schwächsten Handelswoche seit der Finanzkrise im Jahr 2008 geht es an der Wall Street rasant aufwärts.  Der Dow Jones legte am Montag um fast 1294 Punkte zu, es war der stärkste Punktegewinn in seiner Geschichte. An den europäischen Leitbörsen gibt es ebenfalls deutliche Gewinne.

Die Wall Street hat am Montag mit beachtlichen Zuwächsen geschlossen und damit nach der jüngsten Talfahrt eine rasante Erholungsbewegung gestartet. In der Vorwoche gab es an der Wall Street die schwächste Handelswoche seit der Finanzkrise im Jahr 2008 zu sehen.

Der Dow Jones Industrial Index stieg um satte 1293,96 Punkte oder 5,09 Prozent auf 26.703,32 Einheiten und verbuchte damit den stärksten Punktegewinn in seiner Geschichte, berichtete der Finanzinformationsdienst CNBC. Prozentuell war dies laut CNBC das stärkste Plus seit dem Dezember 2018. In der Vorwoche war der Dow Jones wegen Sorgen über die unklaren wirtschaftlichen Belastungen durch die internationale Ausbreitung des Coronavirus um beachtliche mehr als zwölf Prozent eingeknickt.

Der S&P-500 Index kletterte um massive 136,01 Punkte oder 4,60 Prozent auf 3.090,23 Zähler zu. Der Nasdaq Composite Index zog um 384,80 Einheiten oder 4,49 Prozent hoch auf 8.952,17 Zähler.

Nun macht sich die Hoffnung breit auf ein Eingreifen der Notenbanken, um mögliche Belastungen für die Wirtschaft durch die weltweit grassierende neuartige Lungenkrankheit abzufedern. Die Ökonomen der Credit Suisse rechnen mit zwei Zinssenkungen der US-Notenbank Fed in diesem Jahr, wahrscheinlich im März und April. Es sei aber unklar, inwieweit geldpolitische Maßnahmen das ideale Werkzeug seien, um vorübergehenden Angebotsengpässen bzw. Unterbrechungen in der Lieferkette entgegenzuwirken.

Im Dow Jones gab es nur Gewinner zu sehen. Die Aktie von Apple sprangen um 9,3 Prozent nach oben. Mehr als siebenprozentige Kursgewinne wiesen Walmart und Unidet Health auf. Über sechs Prozent konnten sich die Papiere von Boeing, Home Depot, Merck & Co, Microsoft und The Travelers erholen.

Deutliche Gewinne in Europa

Die europäischen Leitbörsen haben am Dienstag im Frühhandel zu einem weiteren Erholungsversuch angesetzt. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 09.50 Uhr mit plus 2,54 Prozent oder 84,79 Punkte bei 3.423,62 Einheiten. Der DAX in Frankfurt gewann 2,78 Prozent oder 329,11 Zähler auf 12.186,98 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit plus 2,34 Prozent oder 155,46 Einheiten auf 6.810,35 Punkte. Der Wiener ATX wurde gegen 9.45 Uhr mit 2.856,06 Punkten nach 2.778,68 Einheiten am Montag errechnet, das ist ein deutliches Plus von 77,38 Punkten bzw. 2,78 Prozent.

Rückenwind für Europas Börsen kam von den US-Börsen. Analysten sahen eine weitere Stabilisierung der Indizes nach den massiven Abschlägen aufgrund der Verunsicherung durch das Coronavirus in der Vorwoche. Bereits zum Wochenstart hatten die Aktienmärkte versucht, Boden gut zu machen. Unterstützt haben dürften weiterhin Hoffnungen auf koordinierte Maßnahmen sowohl von Fiskalseite als auch von der Geldpolitik gegen die wirtschaftlichen Folgen der Epidemie.

Außerdem könnten die Verbraucherpreise in der Eurozone für den Februar Aufmerksamkeit erhalten. In den USA stehen keine marktrelevanten Veröffentlichungen auf dem Programm. Doch Investoren dürften wohl den Reden von Vertretern der US-Notenbank Fed genau folgen, auch wenn diese erst nach Börsenschluss in Europa angesetzt sind.

Kursbestimmende Unternehmensnachrichten blieben Mangelware, vereinzelt dürften sich jedoch Analystenkommentare ausgewirkt haben. Im Frühhandel zeigten sich sämtliche Branchen mit freundlicher Tendenz. Besonders profitieren konnten Aktien aus dem Gesundheitsbereich, Technologiewerte und Rohstoffaktien. Der Leitindex für die Eurozone wurde von den Papieren des Luftfahrtkonzerns Airbus (plus 3,94 Prozent) angeführt. Auch die Aktien des Halbleiter- und Chipherstellers ASML verteuerten sich mit 3,62 Prozent spürbar.

Einziger Kursverlierer im Euro-Stoxx-50 waren im Vormittagshandel die Aktien von AB InBev. Der Kurs des Braukonzerns gab um 0,33 Prozent auf 51,83 Euro nach. Die Analysten der Bank of America haben ihre Anlageempfehlung für die AB-InBev-Titel von "Buy" auf "Neutral" gesenkt und sehen das Kursziel aktuell bei 57,00 Euro.

(APA)

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