Literatur

Kinderbuch der Woche: Klimawandel, anschaulich erklärt

(c) Beltz & Gelberg
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"Die Presse" liest Neuerscheinungen. Diese Woche „Wie viel wärmer ist 1 Grad“ – ein Buch, das gut informiert, aber nicht in apokalyptische Schilderungen kippt.

150 Jahre dauern für die 4,5 Milliarden Jahre alte Erde gerade einmal so lange wie für einen Menschen ein Wimpernschlag. In diesem Zeitraum ist die globale Durchschnittstemperatur um ein Grad gestiegen. Wie es dazu kam und welche Folgen das bei uns und in anderen Weltgegenden hat, erfährt man in „Wie viel wärmer ist 1 Grad“. Die klare Sprache (Kristina Scharmacher-Schreiber) wird ergänzt um eine detailreiche Bildsprache (Stephanie Marian), die bisweilen ins Comichafte geht. Da schlittern Adelige in der Kleinen Eiszeit elegant übers Eis, während sich ein paar Seiten weiter pupsende Kühe in der Illustration zum Treibhauseffekt tummeln und ein Kellner seinen Gästen Ameisen und Grillen schmackhaft macht. 

Dem Buch gelingt es, klares Wissen und komplexe Zusammenhänge zu vermitteln, ohne in apokalyptische Schilderungen zu kippen. Und es zeigt Auswege aus der Krise – das reicht von einer Energiespar-Checkliste für den eigenen Alltag bis hin zu der Utopie einer klimaschonenden Gesellschaft, in der Dächer begrünt, der Konsum zurückgefahren und Pflanzen aus nicht zu vermeidendem Müll gedüngt werden. Das „Wissenschaftsbuch des Jahres“ beinhaltet einen vollen Rucksack Informationen, mit dem schon Volksschüler in Klimawandel-Fachsimpeleien einsteigen können.

Kristina Scharmacher-Schreiber und Stephanie Marian: „Wie viel wärmer ist 1 Grad? Was beim Klimawandel passiert“. 96 Seiten. Erschienen bei Beltz & Gelberg. Alter: ab 7 Jahren. 15,40 €

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