Stadtgespräch

„Putsch“ im Ersten: Wiens SPÖ im Wahljahr holprig unterwegs

Abgewählt von der SPÖ-Basis: Mireille Ngosso, Vize-Bezirksvorsteherin der Inneren Stadt.
Abgewählt von der SPÖ-Basis: Mireille Ngosso, Vize-Bezirksvorsteherin der Inneren Stadt.(c) Victoria Posch
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Das gab es unter Genossen auch noch nicht: Die Bezirksbasis kippt eine von den Gremien zuvor einstimmig nominierte Spitzenkandidatin.

In der Wiener Löwelstraße 18 hat man schon mehr gelacht. Nicht um die Bundespartei mit Vorsitzender Pamela Rendi-Wagner und deren Probleme geht es. Sondern um Probleme einen Stock tiefer im Haus hinter dem Burgtheater, in der Landespartei von Michael Ludwig. Ausgerechnet im Jahr der Wien-Wahl sieht sich dessen Landesparteisekretärin, Barbara Novak, mit einigen unerwarteten Schwierigkeiten konfrontiert.

Neben Umfragen, die für die SPÖ ein deutliches Minus zwischen drei und sechs Prozentpunkten ausweisen, häufen sich Probleme in Bezirken. Nach den Konflikten im 22. und fünften Bezirk revoltierte soeben in der Inneren Stadt die Basis gegen die Parteispitze. Die erneut als Spitzenkandidatin für die Bezirksvertretungswahl auserkorene Mireille Ngosso wurde in geheimer Wahl von 69 der 126 Delegierten gestrichen. Der Vorgang kommt einer politischen Sensation gleich. Auch länger dienende SPÖler können sich an keinen ähnlichen Vorgang erinnern. Denn die 40-jährige Ärztin war zuvor von Präsidium, Vorstand und Ausschuss jeweils einstimmig (!) nominiert worden. Für SPÖ-Bezirksparteichef Georg Niedermühlbichler ist das alles andere als ein Ruhmesblatt. Immerhin verfügt er über Erfahrungen als früherer Wiener Landesparteisekretär und unter Christian Kern kurzzeitig als Bundesgeschäftsführer. Er selbst wurde offenbar von den Entwicklungen völlig überrascht und sagt: „Das war eine geheime Wahl, die zu akzeptieren ist. Wir werden zeitnah einen neuen Kandidaten präsentieren, um für die Wahl gerüstet zu sein.“

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