Die Panikreaktion der US-Fed war wenig vertrauenerweckend.
Ist es wirklich so schlimm? Und: Ist die amerikanische Notenbank noch unabhängig? Das sind die beiden großen Fragen, die sich nach dem überraschenden Zinsschritt der US-Notenbank Fed stellen. Die Notenbanker haben ja, wie berichtet, überfallsartig die US-Zinsen außertourlich um einen halben Prozentpunkt gesenkt. Eine Maßnahme, die auf Panik hinweist: Zuletzt haben die amerikanischen Zinswächter einen so spektakulären Schritt im Oktober 2008 gesetzt. Unmittelbar nach der Lehman-Pleite, die beinahe das Welt-Finanzsystem hatte kollabieren lassen.
Offenbar sehen die Notenbanken die Corona-Folgen also deutlich spektakulärer, als bisher angenommen wurde. Tatsächlich braut sich in der Weltwirtschaft ein teuflischer Mix zusammen: Ein durch unterbrochene Lieferketten ausgelöster Angebotsschock trifft auf einen ausgeprägten Nachfrageschock, ausgelöst unter anderem durch den Einbruch im internationalen Tourismus.