Volle Reisewarnung

Coronavirus: Italiener stürmen offene Supermärkte

REUTERS
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Die Regierung in Rom erklärt ganz Italien zur Sperrzone, Österreichs Außenministerium hat eine volle Reisewarnung ausgegeben.

Die italienische Regierung hat ein Reise- und Versammlungsverbot verhängt hat und somit das Land de facto abgeschottet. Ein Vorgehen, das die Unsicherheit in der Bevölkerung steigert: In der Nacht auf Dienstag stürmten Italiener offene Supermärkte. In Turin, Rom und Neapel bildeten sich Warteschlangen von Kunden. In Palermo musste die Polizei eingreifen, um Handgreiflichkeiten zwischen verärgerten Kunden in der Warteschlange vor einem Supermarkt zu verhindern.

Daraufhin kündigte die Regierung an, dass es keine Engpässe bei der Lieferung von Lebensmitteln und anderen Waren gebe. Den Italienern sei es nicht verboten, das Haus zu verlassen, um einzukaufen. Es bestünde daher kein Grund, Lebensmittel zu horten.

Inzwischen wurden Polizeikontrollen auf den Zugangsstraßen zu den Metropolen eingeführt. Autofahrer können aufgefordert werden, zu begründen, warum sie unterwegs sind. Vor allem an der Einfahrt zu Mailand wurden Autofahrer kontrolliert, wie italienische Medien berichteten.

Österreicher sollen dringend zurückkehren

Das österreichische Außenministerium hat am Dienstag wegen des neuartigen Coronavirus eine volle Reisewarnung für Italien ausgesprochen. Die Sicherheitsstufe wurde auf die höchste Stufe 6 hinaufgesetzt, wie Außenministeriums-Sprecher Peter Guschelbauer sagte. Reisenden wird dringend nahegelegt, nach Österreich zurückzukehren.

Hintergrund sei, dass die italienische Regierung ein Dekret veröffentlicht, das am Dienstag in Kraft getreten ist. Es sieht die Ausweitung der "roten Zone" vor, d.h. ein grundsätzliches Ein- und Ausreiseverbot sowie eine Beschränkung der Bewegungsfreiheit.

Ausnahme seien lediglich zwingende berufliche Gründe, Notsituationen oder medizinische Gründe. Polizei und andere Ordnungskräfte kontrollierten das Vorliegen der Gründe.

Auf einen Blick

Italiener dürfen vorerst nicht reisen und das Land verlassen, Ausnahmen sind nur bei nachgewiesenen dringenden beruflichen oder familiären Verpflichtungen und in gesundheitlichen Notfällen vorgesehen. Wer sich an die Maßnahmen nicht hält, wird strafrechtlich verfolgt.

Versammlungen im Freien sollen verboten werden. Schulen, Kindergärten und Universitäten bleiben bis zum 3. April geschlossen. Bei den öffentlichen Verkehrsmitteln soll es zu keinen Beschränkungen kommen. Man wolle somit den Menschen erlauben, zur Arbeit zu gehen, erklärte  Premier Giuseppe Conte am Montagabend bei einer Pressekonferenz in Rom. Sportliche Veranstaltungen sollen ganz ausgesetzt werden.

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