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Europas Börsen nach "Schwarzem Montag" auf Höhenflug

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Nach massiven Kursverlusten an den Weltbörsen dreht sich die Stimmung. In Europa gibt es deutliche Kursgewinne, in Wien sogar von mehr als fünf Prozent.

Die europäischen Leitbörsen haben sich am Dienstagvormittag einheitlich mit etwas festerer Tendenz und damit leicht erholt von den herben Vortagesverlusten gezeigt. Der Euro-Stoxx-50 legte um mehr als vier Prozent zu wie auch der CAC in Paris, der SMI in Zürich und der AEX in Amsterdam. Zugewinne von mehr als drei Prozent gab es für den FTSE in London, den Dax in Frankfurt und den MIB in Mailand. Der ATX in Wien sprang sogar um mehr als fünf Prozent auf mehr als 2500 Punkte. Unter den Einzeltiteln sorgten Voestalpine, Raiffeisen, OMV, Erste Group und AT&S mit Aufschlägen von jeweils mehr als sieben Prozent für Freude.

Für die Erholung nach den massiven Kurseinbrüchen zu Wochenbeginn sorgte im heutigen Frühhandel ein von den USA avisiertes Hilfspaket gegen die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus. US-Präsident Trump hatte über mögliche Lohnsteuer-Erleichterungen sowie über Kredite für Kleinunternehmen informiert. Im Gespräch seien auch Hilfen für jene, die nach Stunden entlohnt werden, da sie bei einem krankheitsbedingten Arbeitsausfall besonders schwer betroffen sind.

Wie Trump sagte, will die US-Regierung an diesem Dienstag mit Kongressvertretern sprechen. Gespräche mit Fluggesellschaften, Kreuzfahrtveranstaltern und der Hotelindustrie seien ebenfalls geplant. Sie sind von der aktuellen Viruskrise besonders betroffen. Konkreter wurde Trump zunächst nicht. Er kündigte eine Pressekonferenz an, um nach diesen Gesprächen ausführlich über die weiteren geplanten wirtschaftlichen Schritte zu reden.

Unterdessen ist in Europa ganz Italien wegen des Coronavirus von der Regierung zur Sperrzone erklärt worden. Rund 60 Millionen Menschen können sich nun nicht mehr frei bewegen. Schulen, Universitäten und Kindergärten im ganzen Land bleiben bis mindestens 3. April geschlossen. Auch Sportveranstaltungen werden ausgesetzt. Die Aktie der Sberbank büßte merh als zwölf Prozent ein.

Unternehmensnachrichten rückten einige Einzelwerte in den Fokus. So zogen in Frankfurt Titel von Infineon um gut vier Prozent an. Der Chipkonzern hat die voraussichtlich größte Hürde vor der Übernahme des US-Chipherstellers Cypress Semiconductor überwunden. Die für ausländische Investitionen zuständige Genehmigungsbehörde CFIUS hat dem Verkauf des Unternehmens aus dem kalifornischen San Jose an Infineon zugestimmt.

Die Deutsche Post hat im abgelaufenen Geschäftsjahr unterm Strich mehr verdient und will nun die Dividende erhöhen. Für 2019 sollen die Anteilseigner 1,25 Euro je Aktie erhalten und damit 10 Cent mehr als ein Jahr zuvor, wie der Logistikkonzern mitteilte. Die Aktien zeigten sich kurz nach Handelsbeginn um 1,6 Prozent erholt.

Unter den Einzelwerten im Euro-Stoxx-50 fanden sich Total mit einem Anstieg um 4,1 Prozent unter den größeren Gewinnern. Die Anteilsscheine von AB Inbev und Eni zeigten sich jeweils rund drei Prozent erholt.

Russlands Börsen stürzen ab

Am russischen Aktienmarkt ist der internationale Börsencrash am Dienstag im frühen Handel nachgeholt worden. Weil der Handel in Moskau am Vortag feiertagsbedingt geschlossen war, konnte er die massiven globalen Kursverluste wegen der Viruskrise und des hinzu gekommenen Crashs an den Ölmärkten nun erst nachvollziehen.

Am Vormittag verlor der Leitindex RTSI zwölf Prozent.. Massive Verluste bei Öl- und Gaswerten gaben die Richtung vor: Die Rosneft-Papiere sackten um 14,3 Prozent ab, jene von Lukoil um fast 15 Prozent und Gazprom um   mehr als neun Prozent.

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