Kryptowährung

Bitcoin stürzt in die Tiefe

Am Donnerstag fiel der Kurs unter die Marke von 6000 Dollar (gut 5300 Euro).
Am Donnerstag fiel der Kurs unter die Marke von 6000 Dollar (gut 5300 Euro).(c) REUTERS (Mark Blinch)
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Der Status des sicheren Hafens steht neuerdings ziemlich infrage.

Wien. Die Kryptowährung Bitcoin ist am Donnerstag im Sog der allgemeinen Marktpanik um 25 Prozent in die Tiefe gestürzt. Nachdem der Kurs in den vergangenen Tagen und Wochen bereits die 10.000-Dollar-Marke hatte aufgeben müssen, hat er zuletzt weiter nachgegeben auf bis zu 7500 Dollar. Am Donnerstag ist er in einer weiteren scharfen Abwärtsbewegung dann sogar unter die Marke von 6000 Dollar (gut 5300 Euro) gefallen – der tiefste Stand seit Mai vergangenen Jahres. Die Marktkapitalisierung ist binnen Wochenfrist um mehr als 30 Mrd. Dollar auf rund 130 Mrd. Dollar zurückgegangen.

Erst im Jänner hatte die Kryptowährung noch einen neuen Anlauf zu den im Sommer 2019 erreichten Jahreshochs von knapp 13.000 Dollar genommen. Mitte Februar 2020 war aber bei rund 10.500 Dollar Schluss gewesen.

Die Krise um das Coronavirus sei mittlerweile auch an den digitalen Währungsmärkten angekommen, kommentiert Timo Emden. „Es scheint, als hätte jemand den digitalen Währungen den Boden unter den Füßen weggezogen“, so der Analyst von Emden Research.

Dennoch sind die Gründe für die jetzige Talfahrt nicht eindeutig. Laut Marktbeobachtern haben sich viele Anleger vom Gedanken einer attraktiven Anlagealternative in turbulenten Zeiten verabschiedet. Arthur Hayes, CEO der Krypto-Derivate-Tradingplattform Bitmex, sagte in einem Interview mit dem Branchenportal Cointelegraph, dass die intensive Marktvolatilität sich weiter entfaltet und die Lage durch Hedgefonds verschärft würde, die nach Notrufen von Händlern ihre Coins verkaufen würden. Er bekräftigte jedoch seine Sicht, dass Bitcoin weiter den Status als sicherer Hafen innehat und fügte hinzu, dass 20.000 Dollar ein mögliches Ziel für eine Erholung vor Ende 2020 sind.

Es gibt aber auch die These, dass die Viruspanik nichts mit dem Preisverfall auf dem Kryptomarkt zu tun hat, sondern immer noch die Auswirkungen des sogenannten PlusToken-Scams dafür verantwortlich sind. Schon am Wochenende wurde ein Bestand von 13.000 BTC aus der Beute, die durch den Scam erzielt wurde, auf den Markt geworfen und hat für den Kursrutsch gesorgt. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.03.2020)

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