Reisen

Coronavirus: "Hohes Sicherheitsrisiko" für ganze Welt

(c) REUTERS (GLEB GARANICH)
  • Drucken

Die vom Außenministerium am Donnerstag ausgesprochenen Reisehinweise haben für Österreicher keine rechtlichen Konsequenzen. Doch: „Die Gefahr, dass man nicht mehr zurückkommt, ist hoch.“

Das Außenministerium rät Österreichern wegen der Coronakrise eindringlich von Auslandsreisen ab, hat aber keine weltweite Reisewarnung ausgesprochen. Die am Donnerstag erfolgte Verschärfung der Reisehinweise habe keine rechtlichen Konsequenzen, betonte Außenamtssprecher Peter Guschelbauer am Freitag. Für die ganze Welt gelte nun ein "hohes Sicherheitsrisiko".

Guschelbauer begründete die Verschärfung vor allem mit unsicheren Rückreisemöglichkeiten, weil etwa Fluglinien die Verbindungen einstellen. "Die Gefahr, dass man nicht mehr zurückkommt, ist hoch", sagte er. Deshalb sollen alle geschäftlichen und touristischen Reisenden auf nicht notwendige Reisen verzichten bzw. nach Österreich zurückkehren.

Auch wenn die Zahl der Auslandsreisenden schon jetzt geringer sein dürfte, rechnet das Außenministerium mit zehntausenden Betroffenen. Mehr als 30.000 hatten im Vorfeld ihre Auslandsreise beim Außenministerium registriert. Das Außenministerium vermutet aber, dass sich derzeit im Gesamten mindestens doppelt so viele Österreicher im Ausland aufhalten. Meldungen über "gestrandete" Touristen liegen dem Außenministerium noch nicht vor.

Auslandsösterreich ausgenommen

Bei den Ländern mit einer Reisewarnung (Stufe 6) und partiellen Reisewarnung (Stufe 5) habe sich "nichts geändert", sagte Guschelbauer. Eine Reisewarnung wegen des Coronavirus gilt bereits für Italien (und San Marino), den Iran und Südkorea, eine partielle Reisewarnung für China.

Reisewarnungen bestehen schon seit längerem für Krisenländer. Alle anderen Länder der Welt werden nun mit einem "hohen Sicherheitsrisiko" (Stufe 4) eingestuft. Eine Reisewarnung (Stufe 5 bis 6) wird von Österreich nur ausgesprochen, wenn es in einem Land besondere Krisensituationen gibt oder "eine generelle Gefährdung von Leib und Leben" gibt, heißt es auf der Homepage des Außenministeriums. In diesem Fall haben Reisende gegenüber den Reiseunternehmen auch Anspruch auf kostenlose Stornierung oder Umbuchung.

Die nunmehr getroffene Maßnahme ist keine Premiere. Schon nach einer Welle islamistischer Terroranschläge vor fünf Jahren sei vorübergehend für die ganze Welt ein entsprechender Sicherheitshinweis verkündet worden, berichtete Guschelbauer.

Explizit ausgenommen vom Aufruf zur Rückkehr nach Österreich seien Auslandsösterreicher, die ihren Lebensmittelpunkt im Ausland haben. "Die sollen bleiben, wo sie sind", sagte Guschelbauer.

Außenministerium hat Dienstreisen auf Eis gelegt

Auch das Außenministerium selbst hat Dienstreisen vorerst auf Eis gelegt. "Es sind derzeit keine Reisen geplant", sagte der Sprecher. Das Botschaftspersonal werde nicht zurückgeholt, weil es gerade in der jetzigen Situation "wichtig ist, dass unsere Botschaften besetzt und voll funktionsfähig sind". In jenen Ländern, für die Reisewarnungen ausgesprochen worden seien, habe man aber den Angehörigen der österreichischen Botschaftsmitarbeiter eine Rückkehr angeboten.

Guschelbauer warnte Auslandsreisende auch davor, sich wegen der jetzigen Lage in einzelnen vom Coronavirus noch nicht so stark betroffenen Ländern in trügerischer Sicherheit zu wiegen. "In einigen Ländern, die lange nicht betroffen ausgesehen haben, gibt es einen rapiden Anstieg", sagte er.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.