Coronavirus

Kanzleramt setzt Maßnahmen gegen Fake News

Medien und Polizeischüler sollen helfen, kursierende Falschnachrichten zu Corona aufzuspüren und zu korrigieren.

Wien. An Falschnachrichten und Verschwörungstheorien hat man sich in Zeiten digitaler und vor allem sozialer Medien mittlerweile fast gewöhnt. In manchen Fällen können Fake News aber nicht nur lästig oder ärgerlich, sondern auch gefährlich sein. Etwa, wenn - bewusst oder unbewusst - falsche Informationen zum Coronavirus verbreitet werden. Weil aber gerade zu diesem Thema viel Irreführendes durchs Netz geistert, hat das Bundeskanzleramt vor knapp einer Woche einen digitalen Krisenstab eingerichtet.

Mit dessen Hilfe sollen der Informationsfluss über die Pandemie und die Schutzmaßnahmen dagegen forciert werden – und man will rasch mit Richtigstellungen reagieren, falls neue Fake News die Runde machen. „Bewusste Falschinformationen erschweren nicht nur die Arbeit der Ministerien und öffentlichen Behörden ungemein, sondern schüren auch Unsicherheiten und Ängste der Menschen“, heißt es dazu aus dem Büro des Medienbeauftragten, Gerald Fleischmann.

Gegen Panikmache

Neben der Zuständigkeit für die digitale Version der mit dem Roten Kreuz initiierten Info-Kampagne „Schau auf dich, schau auf mich“ sowie der Information darüber, wie sich jeder einzelne vor einer Ansteckung schützen kann, arbeite der Krisenstab an einem „Aufdeckernetzwerk“: Mit dessen Hilfe sollen sich Vertreter österreichischer Medien untereinander oder in Zusammenarbeit mit dem Bundeskanzleramt über die gerade in digitalen Medien oder sozialen Netzwerken kursierenden Fake News austauschen. Man wolle „die negativen Folgen von manipulierten Nachrichten und bewusster Panikmache effektiv bekämpfen“, heißt es. Für die Suche nach solchen Nachrichten im Netz wurden außerdem zehn Polizeischüler abgestellt – sie sollen Meldungen kommentieren und damit klarstellen.  (i. w.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.03.2020)

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